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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 274 -
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274 verdanke also Harangod seinen Namen. Die hölzernen Thürme sammt ihren Glocken sind längst verschwunden, die Überreste der Schanzwerke aber sind auch heute noch fast überall zu unterscheiden. Der Taktaköz (Zwischenland der Takta) heißt nach der Takta, jenem außerordentlich gewundenen trägen Flüßchen, das sich vor Zeiten unterhalb Tokajs, in der Gemarkung von Tisza-Ladäuy, von der Theiß, hier schon berüchtigt wegen ihrer langsamen Strömung, losriß, um nach einer großen Krümmung gegen Norden etwa 40 bis 42 Kilometer weiter unterhalb wieder in den Schoß des Mutterstromes zurückzukehren. Auch dieser hat mittlerweile sein niedrig geböschtes Bett unter zahllosen und großen Windungen in die hier erreichte, uugemein schwach geneigte Ebene eingefurcht. Das muthwillige Überschwellen der Theiß ist durch die Stromregulirung schon vorlängst eingedämmt worden, die Takta jedoch, — seitdem die Stelle ihrer vormaligen Abzweigung versumpft uud besonders durch die Regulirung verschüttet ist, nur noch durch ihre eigenen Wiesenquellen, die zur Regenzeit uud in der Schneeschmelze vorbeilaufenden Gebirgsbäche, sowie durch den Ond-Bach genährt — schweift noch immer frei umher. Wie häufig sie ihren Lauf ändert, das beweisen klar geuug ganze Reihen von Halbmond- oder hufeisenförmigen Teichen, größeren nnd kleineren, mit dichtem und ausgedehntem Röhricht, in welchem unzähliges Wassergeflügel herrlich gedeiht, während dadurch dieses inselartige, länglichrunde Gebiet, über dem nur die mehr oder weniger hohen Thürme von nicht mehr als sechs Gemeinden emporragen, in ein förmliches Labyrinth verwandelt wird. Was die Gestaltung der Oberfläche dieser beiden Abschnitte betrifft, ist der Taktaköz im Ganzen uud Großen als ein Bodenrücken von geringer Erhebung zu bezeichne», der, von zwei Flüsseu eingefaßt, gegen deren Ufer hin immer tiefer einsinkt; der Harangod hingegen bildet eine seitwärts gekippte abschüssige Fläche, deren nördliche nnd längs des Hernäd gelegene Theile die höchsten, die von der Theiß und Sajö begrenzten dagegen die niedrigsten und flachsten sind. Wie wenig er aber durch diese Abschüssigkeit seiueu Alsöld- Charakter verliert, geht zur Genüge daraus hervor, daß die Extreme seiner Meereshöhe (92 und 249 Bieter) über 40 Kilometer von einander entfernt sind. Die Landschaft stellt sich, von jeder Seite gesehen, anmuthig, ja überraschend dar. Die mittleren Theile der Harangoder Pnszta, in westöstlicher Richtung dnrch eine sehr gute Landstraße und eine am Fuße des Hegyalja-Gebirges sich gabelnde Eisenbahn durch- schnitten, sind nach allen Seiten mit baumreichen Puszteu, Tauyas und Meierhöfen bedeckt, alles Knotenpunkte der das Gebiet ausfüllenden werthvollen Herrschaften und Ökonomien, während die eigentlichen Ortschaften sämmtlich an die Ränder gedrängt sind, am dichtesten längs der diesseitigen Abhänge der niedrigen Berge, sowie der Flüsse Hernäd und Sajo, am spärlichsten längs der Theiß. Die nach allen Richtungen laufenden, schnurgeraden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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