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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 403 -
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403 Mittelalters, wo svlckulc» und solckkckeseu als die persönliche Leibgarde des Königs angesehen wurden, wie denn in gleichem Sinne das Volkslied noch jetzt sagt: „Franz Josef ist mein Herr Vater, Seine Frau ist meine Frau Mutter!" Die Sage von Niklas Toldi hat eine geschichtliche Grundlage, er selbst ist eine geschichtliche Figur. Peter Jlosvai Selymes faßte im Jahre 1574 die Sage in Reime uud in neuester Zeit hat Arou Szilady nachgewiesen, daß Niklas Toldi, zu Nagysalu im Biharer Comitate geboreu, unter König Ludwig dem Großen erst als Mcegespan nnd Schloßhauptmauu von Preßburg, dann als Obergespan des Biharer Comitats tapfere Kriegsdienste leistete. Das Bereich der Türkeuherrschaft eudete mit der Biharer Ebene. Über diese hinaus gegen Nordosteu liegt der einzige Landstrich magyarischer Zuuge, wo die türkische Macht nicht Wurzel fasseu kouute, was wohl darau lag, daß die Richtung der türkischen Erobernngeu von Nandor-Fehervär (Belgrad) aus einerseits über Essegg gegen Benedig, anderseits nördlich über Ofen gegen Wien ging, die nordöstlichen Theile also beiseite ließ. Grenzfestungen der Türkeuherrschaft waren Pocsaj und Szent-Jobb, wo eine Quelle »och jetzt Türkenbrnnnen heißt. Jenseits der Berettyö-Linie gab es keine Türken mehr. Diese Lage au der Grenze war freilich ein noch größeres Unglück als die Unterjochung selbst, deuu die Türke» traten gerade au den Grenzen am unbarmherzigsten auf. In ihren eigenen Bezirken betrachteten sie das Landvolk als Steuerquelle und Arbeitskraft, die mehr oder weniger geschont werden mußte, an den Grenzen aber richteten sie es zu Gruude, rottete» sie es aus, um ihre Grenzplätze vor Angriffen sicherzustellen. 1566 erobern die Türken die Festung Gynla und fallen von da an mehrmals ins Biharer Comitat ein, um die Dörfer botmäßig zu machen. 1598 schicken sie sich zu eiuem größeren Unternehmen, der Eroberung Groß-Wardeins an; sie gehen dabei vou Gyula aus uud die ganze Gegend unterwegs bis Groß-Wardeiu hinaus wird verwüstet. In Szalonta ueuut die Überlieferung diese Katastrophe die „kleinere Flucht". Mit der Türkenzeit fällt die Zeit der nationalen Fürsten znsammen, jene Epoche, deren Andenken noch heute auf der Ebene von Bihar am lebendigsten ist. lind zwar genießt von den nationalen Fürsten Bocskai in dieser Gegend einen ähnlichen Rnhm, wie Gabriel Bethlen in Alsö-Feher, die Räköezy's in der Hegyalja uud iu Bereg oder Susauua Loräutsfy iu Zempleu. Hier ist auch seiue Stadt, Kis-Marja, die ihm seiu Prädieat gegeben. Die „freie Stadt Kis-Marja" erhielt von Bocskai große Privilegien nnd Freiheiten; auch hielt sie das Andenken des „ruhmreichen Fürsten" so sehr in Ehren, daß sie sein Bilduiß für jede» eiuzelueu Bürger auf öffentliche Kosten anfertige« ließ uud zu diesem Zweck eigens einen Maler, Michael Kiss, ständig besoldete. Und nicht nur bei den Bürgern und 26*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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