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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 440 -
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440 der Hirten. Das frühere Bild hat sich gründlich geändert. Das Volk hat ansehnliche Gemeinden und Städte geschaffen, in denen Cultur und Handel mit dem geistigen Fort- schritt wetteifern. Diese Städte uud Ortschaften sind zumeist au deu Ufern der Körösflüfse erbaut; es gibt in Bikes kaum ein paar Gemeinden, die kein fließendes Wasser haben, und diese sind meist neueren Ursprungs. Läugs der Weißeu Körös blüht die Stadt Gyula, der Sitz des Comitats, mit etwa 20.000 magyarischen, deutschen und walachischeu Ein- wohnern, mit seiner alten Burgruine uud dem schönen Schlosse der Grafen Wenckheim. Mit Gyula wetteifert in würdiger Weise die Stadt Bekes-Csaba mit 35.000 Einwohnern, am Flußkanal gelegen, ein Knotenpunkt der ungarische» Staatsbahnen. Diese größte und blühendste Stadt im Comitat besitzt zahlreiche Factoren des Culturlebens, des geistigen und materiellen Gedeihens. Der ehemalige Hauptort des Comitats, Bekös, liegt am Zusammenfluß der Weißen uud Schwarzen Körös und nimmt, obgleich es durch Über- schwemmungen vielfach gelitten, einen stetigen Aufschwung, um seineu früheren Rang wieder zu gewinnen. An dem alten Bett der Schwarzen Körös steht die Gemeinde Doboz, wo die Faniilie Wenckheim ein sehr schönes Schloß mit Park besitzt; weiter oben Gynla-Vär i . Desgleichen finden wir in der Gegend der Reißende» Körös und des Berettyö große und wohlhabende, meist von Reformirten bewohnte Gemeinden, wie Füzes- Gyarmat an der Grenze des den Berettyö begleitenden Moorlandes, dann Szeghalom und Körös-Ladäny an der Reißenden Körös nnd Vesztö am Moore dieses Flusses. Weiter uuteu am Flusse, der hier schon Doppelte Körös heißt, folgen Körös -Taresa und Mezö-Beröny, an der Dreifachen Körös aber der Reihe nach die großen Ortschaften Gyoma, Eudröd, Szarvas , Szeut -Andräs und Öcsöd. Mehr abseits von fließendem Wasser liegt an der Alsöldbahn Oroshäza mit 18.000 Einwohnern und in seiner Nähe Csorväs , Szen t -Tornya und Banfalva , dann Koudoros, sämmtlich neue Colonien. Im südlichen Theile des Comitats liegt Töt- Komlös mit fleißiger, großentheils slovakischer Bevölkerung und weiterhin das znmeist von Walacheu bewohute Kötegyhäza mit eiuem schönen Schlosse des Grafen Koloman Almafsy. So bescheiden sich die Gemeinde Üj-Kigyös zwischen ihren Bäumen birgt, so stolz und mächtig erhebt sich in O-Kigyös das großartige neue Schloß des Grafen Friedrich Wenckheim mit seinem hohen Thurme, der eiueu umfassenden Blick auf die schöneu, den Fleiß der Bewohner so reichlich lohnenden Gefilde bietet. Wo vor hundert Jahren nichts als Einöde zu sehen war, blühen jetzt große Gemeinden mit Schulen uud Kirchen, ja in manchen größeren Orten auch mit Fabriken. Der Verkehr wird durch die Eisenbahnen und großen Märkte befördert, auch durch Geldinstitute, namentlich Spar- kassen, die es in allen größeren Ortschaften gibt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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