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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 526 -
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52k der kleinen Brücke wird Amerika genannt. Dies ist der gesündeste nnd angenehmste Theil vvn Becskerek, reich an schönen Landhäusern, Blumen- und Obstgärten. Hier befindet sich in einem anmuthigen Parke das Herreucasino und weiterhin die reformirte Kirche und die Dampfschiffsstation. Die Kirchen der Evangelischen A. C. und der Griechisch- Orientalischen stehen in der inneren Stadt. In einer der Gassen, die auf den Franz Josess-Platz münden, fällt das Piaristeugymnasinm auf mit Kirche und zweistöckigem Ordenshause. Außer dem Obergymnasium und den Elementarschulen besitzt die Stadt noch eine uugarische Gewerbeschule und eine Weberschule von trefflichem Rufe. Der eifrigen Wirksamkeit der Schulen ist es zum großen Theil zu verdanken, daß der patriotische Geist der Bevölkerung bedeutend erstarkt ist. Ferner gibt es in Groß-Becskerek verschiedene administrative, Staats- und Militärbehörde«, mehrere Geld-, Industrie- uud Handels- institute und einen Verein für Verbreitung der magyarischen Sprache. Gewerbe und Handel sind sehr bedeutend. Die Annahme, daß Groß-Becskerek einst römische Colonie gewesen, ist durch nichts gerechtfertigt. Aus den geschichtlichen Daten läßt sich entnehmen, daß es zur Zeit König Karl Roberts um 1311 bis 1320 entstände« ist. 1332 bestand da schon eine katholische Pfarre. 1441 wurde der serbische Despot Georg Braukovics seiu Grundherr. 1450 ging es für knrze Zeit in den Besitz Johann Hnnyadis über, fiel dann aber wieder an die serbischen Despoten. Ende Oktober 1482 erwarteten nnd besiegten hier anf offenem Felde Paul Kinizsi, Peter Döczy und der damalige Grundherr von Becskerek, Despot Vnk Brankovics, den in die Temeser Provinz eingefallenen Pascha von Semendria, der bis Becskerek vorzudringen gewagt hatte. Als König Johann sich der unteren Gegend bemächtigt hatte uud sie gegen die Einfälle der Türken, sowie gegen die Serben als Partei- gänger Ferdinands I., sichern wollte, ließ er 1527 bis 1528 in Becskerek eine Festung erbanen, die auf der erhöhten Stelle des jetzigen Comitatshanfes und Hauptplatzes staud. Nach König Johanns Tode erbte sein Sohn Johann Sigismnnd, beziehungsweise die Königin-Witwe Jsabella, die Stadt Becskerek uud verstärkte die dazu gehörige Herrschaft durch 2.000 leibeigene Hintersassen. Am 25. September 1551 wurde Becskerek vou den Türke» erobert, iu deren Gewalt es anderthalb Jahrhunderte lang verblieb und Sitz des Sandschaks wurde. Zu dieser Zeit wohuteu viele Türken in der Stadt und auch der Militärkommandant der Gegeud, das Oberhaupt ihrer Geistlichkeit, sowie die Beamtenschaft der türkischen Verwaltung und Rechtspflege wohnten daselbst. Es gab in der Stadt türkische Moscheen mit hohen schlanken Minarets, stockhohe Holzhäuser, Bäder uud Bazare vou orieutalischer Bauart. Auch eine Snltanin des Ruhestandes brachte da den Abend ihres Lebens zu. Am Ende des XVII. Jahrhunderts besaud sich die Stadt bereits iu kläglicher Verfassung.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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