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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 536 -
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536 Kathedralkirche, welche einst Reichstage abhalten gesehen, ist jetzt durch ein steinernes Stand- bild des heiligen Gerhard und die gegenwärtige hübsche Pfarrkirche bezeichnet, welche im Jahre 1868 durch Alexander Bonnaz, Bischof von Csanäd, erbaut wurde. In der Kirche wird der Sandstein-Sarkophag gezeigt, der einst den Leichnam des Bischofs St. Gerhard verwahrt haben soll. Nahe bei Csanäd liegt an der Aranka O-Bessenyö mit 6.386 zumeist bulgarischen Bewohnern, mit weißgetünchten Häusern, langen, reingehaltenen, baumbepflanzten Straßen und einer Kirche, die ein zierlicher Thurm krönt. Südwestlich davon liegt das walachische Dorf Valkäny. Beide Orte sind von der Eisenbahn berührt. In der Nachbarschaft finden sich Bolgärtelep und Kocsorhät, gleichfalls von Bulgaren bewohnt. Weiterhin gegen Süden beginnt schon die dichte Reihe der deutschen Ortschaften. Längs der Maros aber, um Csanäd und Szegedin her, in Kis-Zombor, Klärafalva und Deszk wohnen meistens Magyaren und Deutsche. Egres, wo einst ein berühmtes Cistercienserkloster stand, in dem eine Gattin König Andreas' II. begraben war, ist jetzt ein walachisches Dorf. Von Nen-Szegedin ausgehend, trifft man auf dem linken (Torontäler) Ufer der Theiß Török-Kanizsa (Türkisch-Kanizsa) mit 3.333 magyarischen und serbischen Ein- wohnern. Sein uralter Landungsplatz bewahrte während des ganzen Mittelalters, ja auch unter der türkischen Herrschaft seine strategische Wichtigkeit zu Wasser und war eine der Theißstationen der königlichen Pontonniere, sowie später der Tschaikisten. Gegenwärtig ist es Dampfschiffsstation und Getreidestapelplatz. Mit Török-Kanizsa hängt Jozesova zusammen, das einst zu dem ehemaligen Groß-Kikindaer Bezirk gehörte und 2.062 serbische und magyarische Einwohner hat. Weiter gegen Süden folgen nacheinander: Szanäd, Egyhäzasker, Mouostor, Feketö, Csöka, Jmretelek, Tisza-Szent-Miklös, Hödas, Jäzova, Pade und Akacs, sämmtlich mit gemischter (magyarischer und serbischer) Bevölkerung. Die Niederungen des fruchtbaren Gebietes sind überall rohr- und binsenreiches Wiesenland. Die ganze Ebene, in der sich zahlreiche Hügel erheben, ist das classische Land der Ursitze an der Theiß und eine bisher noch wenig durchforschte Schatz- kammer der Alterthumskunde. An dem mittleren Striche der unteren Theiß begegnet man wieder einem historisch bemerkenswerthen Orte. Dies ist Török-Becse, eine der ältesten kernmagyarischen Gemeinden der Temeser Gegend und Ungarns. Schon zur Römerzeit war es eine Militär- station der unteren Theiß und hatte eine Burg, aus deren durch Pfähle unterstützten Grundfesten im XIII. bis XIV. Jahrhundert ein magyarisches Festungswerk angelegt wurde. Die Ortschaft, eine Gründung der Anjou-Zeit, wurde unter der Festung dicht an der Theiß erbaut. Im Jahre 1311 findet sich Török-Becse zum ersten Male urkundlich erwähnt. Es war Hauptort und Sitz des zu Beginn des XIV. Jahrhunderts entstandenen Torontäler
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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