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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 544 -
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544 Sändoregyhäza, nach dem ehemaligen Csanader Bischof Alexander (Sändor) Bonnaz so benannt, weil derselbe zum Kirchenbau 20.000 Gulden beigesteuert hat. Am entferntesten, in der Nähe von Kubin, unterhalb der Ruinen der alten Burg Keve, deren Bewohner noch zu König Sigismuuds Zeiten von hier auf die Csepelinsel ausgewandert sind, liegt Szekely-Keve, das unter diesen Colonien am bevölkertesten ist uud 2.500 Einwohner zählt; auch die Bewohnerzahl der beiden anderen Niederlassungen zusammen überschreitet zweitausend. Dieses Ufergebiet der unteren Donau, auf dem früher, besonders zur Zeit der Überschwemmungen im Frühjahr, die Fluten der Temes, Donau, Bega und Theiß sich vereinigten und in nnabsehlicher Ferne Alles bedeckten, gelang es nur mit großer Mühe und mich nur zum Theil für die Cultur zu erobern. Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts gab es hier einen 154.790 Joch großen Ländercomplex, der unter dem Namen „Riedläuder der unteren Donau" reti tö!6ek) bekannt war und ganz unbenutzt und brach dalag. Seit 1865 wurden verschiedene Versuche gemacht, durch Errichtung von Dämmen j einen Theil des Überschwemmungsgebietes vor der Flut zu sichern, um dahin Bewohner ansiedeln zu können. Im Verlaufe einiger Jahre entstanden hier acht Ortschaften mit 8.636, zumeist deutschen Bewohnern. Indessen wurden die primitiven Dämme von der Flut weggeschwemmt; von den acht Gemeinden gingen sieben nacheinander dreimal zu Grunde und wurden zum Theil an neue Plätze übersiedelt. Im Jahre 1882 ließ die damals ins Leben getretene „Pancsova-Knbiner Entwässerungs- und Standwasser-Reguliruugs- gesellschast" abermals größere Dämme bauen und man begann für besonders auf ärarischem Gebiet zu errichtende Niederlassungen zu sorgen. Damals forderte die öffentliche Meinung laut, daß man auf das also gewonnene Gebiet die in der Bukowina wohnenden uud von da sich heimsehnenden Szekler ansiedeln möge. 1882 constitnirte sich zu diesem Zweck unter dem Vorsitze Paul Somssichs ein Landescomite, das später den Namen „Csängö-uugarischer Verein" e^esület) annahm, und zu Beginn des darauffolgenden Jahres ging unter Führung des Fürsten Arthur Odescalchi eine Deputation in die Bukowina mit der Aufgabe, vou deu dortigen Szekleru tausend Arbeiter zum Bau der Dämme mitzubringen, die sich dann hier auch niederlassen sollten. Die zur Übersiedlung nöthige Summe (ungefähr 100.000 Gulden) wurde in einigen Tagen auf dem Wege öffentlicher Beisteuern eingesammelt; aus der Bukowina machten sich statt tausend 3.460 Leute in drei Gruppen auf den Weg. Da aber die Colonisirnng so überstürzt und ohne gehörige Vorbereitung geschah, und weil die Anzahl der Anlangenden eine unverhofft große war und auch die Dämme uoch nicht errichtet waren, um so weniger die Abdeichung des Standwassers, mußten die Kolonisten, die auch in der Bukowina zu den ärmsten Leuten gehörten, Jahre hindurch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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