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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 554 -
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554 kaiserlichen Versprechungen vorgelesen waren, zur Auswanderung aufgefordert. Daraufhin begann in den erwähnten Ländern eine förmliche Völkerwanderung, deren Ziel die südlichen Grenzlande Ungarns waren. Die armen Leute machte» ihr bischen Habe zn Geld, packten ihren Hausrath auf und verließen gern ihre alten Stammsitze; in großen Scharen kamen sie nacheinander in Wien an, wo man sie mit Geld und Reisepässen versah und zn Schiffe nach dem Bauat hinabbeförderte. In dem kurzen Zeitraume vom 11. November 1758 bis zum 1. April 1759 erhielten nicht weniger als 900 Ansiedler in der Temeser Gegend Wohnsitze augewieseu. Auch die ungarischen Grundbesitzer in den Umgebungen von Preßburg, Gran, Pest und Ofen erkannten den Werth dieser arbeitsamen Deutschen; sie hielten die durchziehenden Scharen unterwegs auf, bewogen sie zum Bleiben und boten ihnen uuter den nämlichen Bedingungen Siedelplätze auf ihren eigenen Herrschaften an. Diese unterwegs angehaltenen deutschen Einwanderer haben längs der mittleren Donau, am Fuße des Vertesgebirges und in der Gegend von Gödöllö so manche Ortschaft bevölkert. Der größte Theil erreichte aber dennoch das Banat. Doch gründeten die neuen Einwanderer nur wenige neue Ortschaften, z. B. Zadvrlak (1737) und Uj-Bessenyö (1748). Die Mehrzahl ließ sich in den älteren deutschen Dörfern nieder, deren Einwohnerschaft dnrch die Verheerungen des Türkenkrieges uud der Pest uur zu sehr gelichtet war. Als die Einwanderung der Deutschen immer mehr abnahm, setzte die österreichische Regierung die Colouisatiou des Temeser Landes zwangsweise fort. Es kam nämlich der Brauch auf, die wegen geringerer Vergehen vernrtheilten österreichischen Unterthanen nach dem Banat abzuschieben, wo sie entweder zu Grunde gehen oder sich bessern mochten. Da aber dieses Verfahren mehr Schlimmes als Gutes bewirkte und auch vom Gesichtspunkt der Humanität überaus schädlich war, so wurde der Schub auf wiederholte Vorstellungen Kaiser Josefs U. im Jahre 1770 gänzlich eingestellt. In der Bäcs'ka begann die Einwanderung der Deutschen 1735. Die ersten dentschen Familien ließen sich in Csataa l ja 1735, in Nensatz 1739, in Kollnth 1756, in Hödsäg um 1760, in Bnkin 1749, in Apatin 1750 nieder. Besonders Apatin wurde von einer größeren Menge ausländischer Dentschen besetzt, die sich nicht nur mit Ackerbau befaßten, sondern auch Handel und Gewerbe trieben. Da Apatin der Hanptort einer großen ärarischen Domäne war, zogen die dortigen Deutschen mit der Zeit auch iu die umliegeudeu, der Herrschaft zugehörigen Gemeinden ein und bauten unter Anderem vorzüglichen Häuf, ja sie beschäftigte» sich auch mit Seidenspinnerei. Mit dem „ Eolonisationspatent" vom 25. Februar l763 beginnt sowohl im Zwischenlande der Maros und Donau, als auch iu der Bäcska die zweite deutsche Colonisirnng iu größeren» Maßstabe. Als der siebenjährige Krieg dnrch den Hubertsburger
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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