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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 586 -
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586 Mit dem Jahre der Vereinigung beginnt für die Bäeska eine neue Epoche, nicht nur durch die eudgiltige Regelung des Eomitats, sondern auch weil zu derselben Zeit der Frauzeuskaual eröffnet wurde. Das eine gab dem politischen, das andere dem volks- wirthschaftlichen Leben eine ganz neue Richtung. Der ärarische Ingenieur Josef Kiss, der den Einwanderern die Äcker zuzuweisen hatte, wurde zuerst auf die Schäden aufmerksam, welche die Bevölkerung durch die am Fuße derTeleeska hingelagerten Sümpfe und sonstigen Binnenwässer erlitt. Er ließ daher mit Erlaubniß der Finanzverwaltung einen meterbreiten Abzugsgraben von Knla nach Verbüß bis an die Eserna-bara ziehen und setzte ihn nachher bis Szivaez sort. Durch den Erfolg angespornt, kam er später auf den Gedanken, die Donau und Theiß durch einen Schiffahrtskanal zu verbinden. Er arbeitete in Gemeinschaft mit seinem jüngeren Bruder Gabriel die Pläne aus, bildete dann eine Aktiengesellschaft und schloß im Jahre 1793 einen Vertrag mit der Hofkammer. In drei Jahren und mit einem Kostenaufwande von einer Million Gulden sollte der Plan ausgeführt werden, der Hindernisse waren jedoch so viele, daß der den Namen des regierenden Königs Franz führende Kanal erst 1802 eröffnet werden konnte, nachdem seine Vollendung und Aus- rüstung über drei Millionen Gulden gekostet hatte. Damals war er bei Monostorszeg mit der Donau verbunden und bis auf den heutigen Tag geht er durch die Gemarkung von Zombor au Kis-Sztapar, Szivaez, Eserveuka und Knla vorbei bis Uj-Verbäsz in einem 18 60 Meter tiefen gegrabenen Bette, von A-Verbäsz jedoch über Szent-Tamäs nach Földvär in der gereinigten Cserna-bara bis an die Theiß, im ganzen 108 Kilometer lang und mit fünf Schleusen versehen. Wie nothwendig und nützlich er war, das bewies schon der Verkehr des ersten Jahres; er betrug an Getreide allein 565.000, an Salz 113.000 Metercentner und diese Zahlen verdoppelten sich später. Die Instandhaltung aber war kostspielig und es trat der große Mißstand ein, daß der Monostorszeger Donauarm sich vom Hauptstrome trennte, wodurch der Wasserstand im Kanale sank. Im Jahre 184l übernahm das Ärar die Verwaltung und half jenem Übelstande ab, indem es das Bett bis Bezdän verlängerte und dort eine neue Mündungsschleuse mit einem Boden vou 124 Meter Länge und mit 34 Meter langen Mauern aus Betou bauen ließ. Dieses Werk gehörte damals zu den berühmtesten Wasserbauten Europas und wurde als Franz Josess-Schlense im Jahre 1856 dem Verkehre übergeben. Von da an war der Wasserstand des Kanals hoch genug, ja es mußte gerade deshalb später (1869) bei Tisza-Földvär ein neuer Abzugskanal angelegt werden. Aber auch sein Verkehr hat sich sehr belebt, in den Sechziger-Jahren wurden alljährlich im Durchschnitt zweieinhalb Millionen Metercentner an Waaren aus dem Kanale befördert. Bis zu den Siebziger-Jahren hatte die Bäeska überhaupt keine andere Handelsstraße als diesen Kanal; sie besaß keine Eisenbahnen oder auch nur Chausseen; es waren nicht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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