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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (2), Band 9
Seite - 596 -
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596 Eisenbahn in die Bäcska ein, nm bei der nächsten Station das Gebiet von Maria- Theresiopel zu erreichen. Maria-Theresiopel (Szabadka) ist im südlichen Alsöld das nämliche, was Debrecziu im nördlichen; an Ausdehnung mir um Weniges kleiner, hat es eine größere Einwohnerzahl und ist kaum minder eigenthümlich geartet. Nur ist es nicht rein magyarisch, sondern halb buuyeväczisch und nicht protestantisch, sondern katholisch. Nach den zahlreichen Fundstücken der Bronzezeit zu schließen, welche das inuere Stadtgebiet geliefert hat, mag hier schon in der Urzeit eine ansehnliche Niederlassung bestanden haben. Die erste Nachricht aus der Magyarenzeit geht bis nach dem Tatareil- einfall zurück. Der Name Szabadka rührt wahrscheinlich von den damaligen Bewohnern, den freien (s^abnck) königlichen Gutssassen, her. Zu Anfang des XIV. Jahrhunderts bereiste Gabriel Szemleni, ein Geheimschreiber König Sigismunds, die Gegend und von ihm erhielt Szabadka, gleich anderen Ortschaften, einen mit königlichem Geheimsiegel versehenen Freibrief; alle diese Briefe wurden jedoch später durch deu Reichstag als Fälschungen uugiltig erklärt und ihr Urheber zum Scheiterhaufen verurtheilt. König Albert gab im Jahre 1439 Szabadka nebst seiner ganzen Umgebung dem Johannes Hnnyadi als Ersatz für dessen Unkosten bei der Verstärkung der Grenzfestungen. Da der Besitz niemals znrück- gelöst wurde, verblieb er auch nachher in den Häudeu der Familie Hnnyadi, bis schließlich Johannes Corvinus vor seinem Tode Szabadka mit noch vier anderen Ortschaften seinem lieben Getreuen Emerich Euyiugi-Török vermachte. Nach der Unglücksschlacht bei Mohärs flüchtete sich die Bevölkerung hinter die Wälle der Stadt und rettete sich wohl trotz der Belagerung durch das heimziehende türkische Heer, doch erging es ihr im folgenden Jahre desto schlimmer. Zar Ivan, der Abenteurer, bemächtigte sich Szabadkas und schlug dort seine Residenz ans, die magyarische Bevölkerung aber vertrieb er aus der ganzen Gegend nud raubte ihr Hab und Gut. Valeutiu Török gelang es einmal, die Stadt durch Über- rumpelung zurückzugewinnen, als er aber später bei Ofen von den Türken gefangen wurde, gelaugte auch feiu Besitzthum sammt der ganzen Bäcska iu türkische Hände. Die Vorfahren der jetzigen Bevölkerung sind nach der Vertreibung der Türken eingewandert und leisteten nachmals Grenzerdienste. Nach der Auslösung der Militärgrenze wurde Szabadka unter dem Namen Sz ent- Mar ia zum Eameral-Marktsleckeu. Vou da an beginnen die Zwistigkeiten, erst mit den Serben, dann mit dem ungarischen Adel, nach Auswanderung der Unzufriedenen aber mit dem Comitat und der Hofkammer; es handelte sich dabei um Zeheut, Vorspann und andere Lasten, deren sich die Stadt dadurch entledigen wollte, daß sie sich nm den Rang einer königlichen Freistadt bewarb. Es dauerte aber lauge, bis sie dieses Ziel erreichte. Endlich gelang es ihr, den Schntz der Königin Maria Theresia selbst zu gewinnen, worauf sie im
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (2), Band 9
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (2)
Band
9
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.56 x 21.98 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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