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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
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21 Absyrtos, den seine unmenschliche Schwester Medea zerstückelte, um den verfolgenden Vater durch das Auflesen der zerstreuten Glieder auszuhalten. Es wird uns erklärlich, warum die Mythe gerade jener Inselgruppe diese Deutung gegeben hat, während es doch zerstreuter Inseln übergenug auch weiterhin längs der dalmatinischen Küste gibt. Nicht nur die Farbe und das Relief von oben gesehen erinnert an gebleichte Gebeine, sondern auch die Umrisse mahnen an die Gestalt bestimmter Theile eines Skelets: Cherso ein langer Schenkelknochen, Lussiu ein Armknochen, das breite Veglia ein Schulterblatt, die kleinen Eilande (scoßli) wie Uuie, Levrera, Sausego, kleinere Knöchelchen der Extremitäten. Glücklicherweise drängen sich auch freundlichere Vergleichnngen dem empfänglichen Sinn des Beschauers auf, wechselnd nach Tageszeit und Beleuchtung, und lassen viel des Interessanten von einem näheren Besuche jener Inseln erwarten, die ja auch an anderer Stelle dieses Buches geschildert werden. Aber wir wollen unsere» Standpunkt zunächst nur dazu benützen, Jstriens land- schaftliche Gliederung im Großen und Ganzen zu überblicken. Verlassen wir also die Aussicht gegen Osten hin und betrachten das Hauptobject unserer Schilderung, das istrische Binnenland. Dieses bildet von Norden her, vom Krämer Karst sich herabsenkend, eine Folge auf- uud absteigender Steinwälle, die je weiter nach Süden desto niedriger werden, erstarrten langen Wellenzügen vergleichbar, die, wie wenn ein Nordostwind sie vor sich her gewälzt hätte, eine Längenrichtnng von Nordwest nach Südost haben. Hier bäumen sie sich gegen den Beschauer hin höher auf und setzen den Zug des Monte Maggiore zusammen. Dieser Zug stellt sich daher als die Aneinander- reihung der südöstlichen Enden jener langen Wellen dar und ist keineswegs ein ununter- brochener Bergrücken, sondern eine Folge von Höhen, zwischen denen mäßige Senknngeu — Enden der Wellenthäler — liegen. Das Ansteigen des Wellenterrains von Westen her, vom istrischen Binnenlande gegen uns, ist weniger steil als der Abfall von der Cnlminationslinie gegen Osten hin zum quaruerischeu Golf, auf deu wir fast senkrecht herabblicken. Das istrische Dreieck senkt sich nämlich sowohl von seiner Basis im Norden gegen Süden hin, als auch von Osten gegen Westen und zeigt innerhalb dieses allgemeinen Rahmens eine weitere Gliederung nach der Quere. Die erwähnten langen Wellenzüge im Norden des Landes setzen eine Hochebene, Ober- oder Nord-Jstrien, auch „Eiceubodeu" genannt, zusammen, welcher nur eine mäßige Senkung gegen Süden besitzt und endlich quer über das Land, etwa im oberen Drittel desselben, einen steilen Abbruch zeigt, vou dem au das Terrain nur mehr in flacheren Wölbungen sich ausbreitet (Mittel- und Süd-Jstrien). Sämmtliche Wellen aller Landestheile, die großen wie die kleinen, zeigen unter- geordnete Kuppen und Mulden und Querriegel, so daß dem Wanderer, welcher nicht das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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