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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 22 -
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22 Ganze von oben her überblickt, der Charakter längerer Rücken ganz entgeht und nnr der Eindruck eines ewigen Auf- uud Absteigeus vou Steinhügeln, Mnlden und Dolmen erzeugt wird. Um nun nach dem gewonnenen allgemeinsten Überblick das Land im Detail zu betrachten, nehmen wir Abschied von der reizenden Gipfelaussicht und steigen am Südwest- gehänge des Monte Maggiore hinunter, zunächst gegen das Plateau des Cicenbodeus. Nach kurzem Abstieg über eiueu pfadlosen, steilen und kahlen Abhang erreichen wir einen Fußsteig, der uuu mit mäßigem Gefälle meist in schattigen Buchenwäldern verläuft, durch einzelne Lücken wechselvolle Ausblicke nach dem zu Füßen des Berges liegenden Cepic-See und dem Hügelgewirre des inneren Jstrien gewährt und zuletzt in jene breite Fahrstraße mündet, welche die Fortsetzung der bei unserem Ausstiege beuützteu bildet. Dieser folgen wir nun weiter nach Westen absteigend, vorbei an den saftigen Wiesen einer ebeneren Gehängestufe, dann weiter unten an Felsenwänden mit Viadneten, Bächlein und kleinen Wasserfällen und erreichen endlich gegen Nordwest schreitend das Karstplateau an der Jstriauer Eisenbahn. Der Buchenwald liegt nun hinter uns, nur Wachholderbüsche und spärliche Eichen- gruppen, hier und da zu einem Hain zusammengesellt, repräsentiren den Holzwuchs; bald gibt es keine aushaltende Thalsurche, kein Wässerlein mehr, alles Weiß in Weiß oder Grau in Grau, und wir haben den armseligsten Theil des Landes, den schon genannten Eicen- boden, betreten, der in 500 bis 600 Meter Seehöhe 57 Kilometer lang und 15 Kilometer breit sich zwischen Nordwest und Südost erstreckt. Das Terrain uuterscheidet sich hier von jenem der meisten anderen Karstgegenden durch die geringe Undnlirnng im Kleinen bei entschiedener Längsrückenbildung im Großen, da es zwar in zwei bis drei langen Stufen sich senkt, innerhalb jeder Stufe aber fast eben verläuft und nur wenige aufgesetzte Gipfel bis zur Höhe von 1.100 Meter besitzt. Der Boden ist mit hervorragenden Schichtenköpfen und Trümmern geborstener Gesteinsplatten — Alles Heller Kalkstein — bedeckt, ihre Oberflächen sind millionenfach gefurcht, gerieft, gelöchert und gezackt dnrch die Einwirknng der Atmosphäre auf das seit Jahrhunderten bloßgelegte Gestein, nur stelleuweise ein wenig Erde in Spalten oder in rundlichen Senkungen verschiedener Größe (Dolmen), die jedoch bei seitlicher Ansicht verborgen bleiben. Auch die Vegetation hat die Farbe der Steine: grauliche Gräser, grauer Salbei, graues Sonnengold, graues stachliges Kronenkraut, eine hochstengelige Eberwurz, Spitz- klette, Pfefferkraut, Mariendistel n. s. w., und alles nur zerstreut, nie zu einer zusammen- hängenden Vegetationsdecke geschlossen, aromatisches Futter für vagireude Schafe uud Ziegen, von Strauchwerk nur magerer Wachholder und Palinrns, zwergige Schlehen- und Eschenbüsche, kümmerliche Eichenloden als Ausschlag morscher Strüuke. In dieser dürreu,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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