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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
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24 gelten. So nennt man das eben geschilderte Karstplateau des Eicenbodens mit seinen fahlen, im Sonnenlicht fast blendend weißen Steinöden die ,Istria dianca". Zu Füßen dieses Plateaus an seinem südlichen Abbrüche nimmt ein Gestein überHand, welches sehr leicht verwittert und zerfällt, daher zwar steilwandige Tiefenformen — Wasserfurchen —, aber keine schroffen, sondern nur abgerundete Höhenformen und Oberflächengebilde zuläßt, — es ist der »l'assello«, unserm Wiener Sandstein ähnlich, und da seine Farbe sowie diejenige der daraus hervorgehenden reichlichen, oft tiefgründigen Erde gelblich oder gelblichbraun ist, nennt man das mittlere Querstück, wo eben dieses Gestein vorwiegt, die „Istria Fialla-' gleichbedeutend mit Mittel-Jstrien. Weiter im Süden endlich, wo das Land sich immer mehr verflacht und wieder weißes Kalkgestein die Unterlage bildet, ist es sehr häufig uud in ausgedehnten Strecken mit rothockeriger Thonerde bedeckt; Süd-Jstrieu hat daher den Namen „Istria rossa" erhalten. Es muß übrigens bemerkt werden, daß auch auf dem Eicenplateau die Erde, wo überhaupt eine solche zu finden, meist die völlig gleiche wie in Süd-Jstrien ist; das erstere ist nur dadurch weiß geworden, daß die rothe Erde verschwunden ist. Da wir nun das weiße Jstrien hinter uns haben, sehen wir uns zunächst im gelben um, welches zwischen 380 uud 285 Meter uudulirt. Es zeigt sich da sehr ausfallend, wie die gleiche Ursache, die vandalische Entwaldung, uach der Verschiedenheit der Gesteins- unterlage sehr verschiedene Wirkungen gehabt hat. Der uahezu nnverwitterbare Kalkstein, wie im Eiceuboden, hat seine starren Gestaltungen auch nach der Entblößung behalten, der leicht verwitternde l'assello hingegen ist in steter Umbildung, Abbröckeluug und Weg- schwemmung begriffen und einige Stetigkeit besitzen da nur die flacheren Strecken, auf denen eine Abschwemmung nicht wohl stattfinden kann, dann die stehen gebliebenen festeren Kerne aus der Sandsteinformation oder die hervorragenden Kalksteinpartien, welche entweder vom Sandstein schon ursprünglich nie bedeckt waren oder durch die Verwitterung desselben wieder bloßgelegt wurden. Mit zusammenhängenden Ortschaften sind meist nur solche festere Höhen besetzt, hingegen sind die steileren, in stetem Abrutschen begriffenen Hügellehnen kahl, die weniger steilen aber unter der Gunst des sich reichlich bildenden Lehmbodens viel reichlicher begrünt und bewaldet, als es im eigentlichen Karstgebiet der Fall ist, so daß man inner- halb des gelben Jstrien nicht selten ausgedehntere Wiesen, Felder, Haine und selbst Wälder erblickt. Als Typen dieses Landestheils- kann man die Umgebungen der Städte Piugueute und Pisiuo betrachten. Die erstere tief unter der gleichnamigen Station der Jstrianer Bahn ' Die Landwirthe haben die hellere Erde, die aus dem Sandstein Ckassvllo) hervorgeht, torra bianc» (weiße Erde) im Gegensatz zur rothen'(te»ra rosga) genannt und sprechen von keiner gelben Erde. Man darf daher Istria bianca und terru diauea nicht verwechseln.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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