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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 54 -
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54 erbauten Theater erhalten haben. Merkwürdigerweise trägt jedoch die ganze an das einstige Theater stoßende Gegend noch heutzutage den Namen klena (aus ^rena) vecelüa. Was sonst ans der Zeit des weltbeherrschenden Volkes übrig ist, befindet sich zumeist in zwei städtischen Sammlungen, dem archäologischen Museum und dem I^apilZai-io nahe der Domkirche. Während das sorgsam gehaltene Museum seiner Beschaffenheit und inneren Einrichtung nach anderen ähnlichen Sammlungen gleicht, hat das I^api6aric» einen eigen- artigen Charakter. Als einer der besten Männer unserer Stadt, der 1842 gestorbene Dr. Domenico de Rossetti, nach vieljährigen Bemühungen einen seiner Lieblingswünsche verwirklichte, dem großen Wiukelmann, der auf der Rückreise nach Italien 1768 hier einem fremden Mörder zum Opfer gefallen war, ein Denkmal zu errichten, da faßte er den Plan, dieses Monument zum Mittelpunkt einer Sammlung heimischer Alterthümer zu machen. Ein Theil des gerade damals aufgelassenen Friedhofes bei der Domkirche wurde dazu bestimmt, das Terrain etwas umgestaltet, und in der That fand, allerdings erst nach dem Tode des Gründers, die Eröffnung des mit Grab- und Votivsteinen, Altären, Inschriften und dergleichen geschmückten Gartens statt. Für die werthvolleren Sculptnren und eine besonders hervorragende Inschrift wurde später ein eigener tempelartiger Bau errichtet. Wer deu aus drei Terrassen bestehenden, mit Bäumen und Sträuchern bepflanzten Raum betritt, dem weht ein eigenthümlicher Hauch milder Schwermuth entgegen. Die zahlreichen Inschriften, viele in den schönen Linien der classischen Periode, andere aus den späteren Jahrhunderten bis auf die neuere Zeit, die meisten gleich den freistehenden Denkmälern die Spureu der Verwitterung tragend, — sie gemahnen an das, was der Ort einst war, an einen Friedhof. Aber in diesem Friedhof schlummern jetzt fast neunzehn Jahrhunderte! Wer es versteht, die alten Steine zu lesen, dem erzählen sie von längst verstorbenen Menschen und von verklnngenen Zeiten. Diesen halb verwitterten Denkmälern verdanken wir zunächst unsere Kenntnisse von dem inneren Leben Tergestes, von Personen und Familien, Ämtern und Würden, Bauten und bedeutungsvollen Ereignissen. Wenn von solchen, namentlich größeren Denkmälern Vieles unwiederbringlich verloren ist, liegt die Schuld nicht nur an der Nachlässigkeit und dem rücksichtslos praktischen Sinne späterer Geschlechter, sondern auch an den mannigfachen Bedrängnissen, die nach dem Sturz des römische» Reiches über die einzelnen Gebiete desselben hereinbrachen und unter welchen auch unsere Stadt unleugbar litt. Als Trieft aus dem Dunkel der Zeiten wieder hervortritt, steht es unter dem Zeichen des Krummstabes. Schon um das Jahr 50 hatte uach der Legende die Lehre Christi durch Sendboten des Hermagoras von Aqnileja aus hier Wurzel gefaßt und mauche Bekenner derselben
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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