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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 61 -
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61 die Erbauung des ueueu Lazareths vollführt wurde — im Jahre 1749 den ganze» sogenannten Cameraldistriet nnter einigen Vorbehalten der Stadt ein. Damals fielen die Manern zwischen dieser und der nunmehrigen „Theresienstadt". Leichter aber wnchsen die ueueu Häusergebiete, zu denen sich unter dem Nachfolger der Kaiserin im Südwesten die „Josephsstadt" gesellte, mit den alten zusammen, als die erbgesessene und die zugewanderte Bevölkerung mit eiuauder verschmölze». Lange Zeit standen die Altbürger abseits vom hastigen Treiben, das sich in den neuen Stadttheilen und am Hafen abspielte. Aus ihrem ruhigeu Leben aufgeschreckt und zum Verkehr mit den energischen, oft rücksichtslosen Fremden wenig geneigt, zogen sie sich auf sich selbst zurück. Unterdessen stieg der Wohlstand derer, die von der neuen Zeit Gewiuu zu ziehen wußten. Selbst die soust verhäuguißvolle Periode der Coalitiouskriege, welche deu blutigen Übergang von dem vorigen anf unser Jahrhnndert bilden, brachte Trieft zwar während der zweimaligen französischen Besetzung (1797 und 1805) vorübergehende Verluste, hemmte aber uicht deu dauerudeu Aufschwung des Handels. Ja gerade die strengen Maßnahmen, die Napoleon auch in der Adria auf dem seinem Machtbereich uuterworfeueu Gebiete gegeu die Eugläuder traf, förderte» de» Ha»del jener Städte, die sich unter anderem Scepter befanden, also beispielsweise Triests. Vou welcher Zuversicht die hiesigen Kaufleute gerade damals erfüllt waren, beweisen die in jener Zeit entstandenen größeren Bauten: Theater (1801) nnd Börse (1802). Erst die dauernde Besetzung der Stadt durch die Franzosen von 1809 bis 1813 brachte diese Entwicklung znm Stillstand. Die französische Herrschaft begrnb auch die alte Verfassung und Selbst- verwaltung Triests, die schou seit dem Beginn der Freihafenperiode immer mehr erschüttert worden war. Bereits Maria Theresia hatte, wenn auch mit möglichster Schonung, die wichtigeren Befugnisse kaiserlichen Beamten übertragen. Unter Kaiser Josef II. hörte jede Rücksichtnahme anf die städtischen Einrichtungen auf. Seiue Erlässe und Gesetze machten unsere Statuten zum großen Theile werthlos. Der Rath sank zur Scheinvertretung herab, die administrative Sonderstellung Triests fiel dnrch die Vereinigung mit Gorz-Gradiska ebenso weg wie die kirchliche durch die Aufhebung des Bisthnms. Mehrere Klöster verschwanden, nicht minder die Brüderschaften; eine Reihe von kleineren Kirchen nnd Kapellen wurde dem Cultus entzogen. Mit dem Tode des Kaisers, der sich übrigens um die Hebung des Handels große Verdienste erworben hat, änderte sich Einiges. Trieft erhielt wieder seine kirchliche nnd politische Sonderstellung, auch das Staatskleid der Patrizier kam nochmals zu Ehreu. Es war nur ein kurzes Scheinleben. Mit dem Einrücken der Franzosen wurde die alte Verfassung eingesargt, und als die österreichische Regierung unter dem Jubel des Volkes im October 1813 wieder vou der Stadt Besitz nahm, da hütete sie sich, Einrichtungen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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