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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 68 -
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68 beim Hauptthor angebracht. Zwei andere mit Inschriften versehene Statnenpiedestale fanden beim Zugang zum Glockenthurm Verwendung. Daß in diesem selbst Überreste des antiken Tempels stecken, ist bereits erwähnt worden. Der neue füufschiffige Dom erhielt seinen Namen von den Heiligen beider Kirchen. 1385 wurde er durch Bischof Heinrich von Wildenstein feierlich eingeweiht. Ein großes gothisches Radfenster gab dem durch die Vereinigung entstandenen Hauptschiff das nöthige Licht. Übrigens fanden in den nächsten Jahrhunderten noch mancherlei kleinere Umgestal- tungen statt. Zahlreiche Kapellen wurden angefügt, in einer derselben steht die alte Marmorwanne, in der einst die Taufe mittelst Eintauchens vollzogen wurde. Der Fußboden erhielt mehrfache Veränderungen, die Apsis des Hauptschiffes eineu Umbau. Die letzten durchgreifenden Restaurirungen fanden im Jahre 1843 statt. So umfaßt also die Baugeschichte unseres Domes, wenn wir ihn als Cnltnsstätte überhaupt betrachten, einen Zeitraum von mehr als achtzehnhuudert Jahren. Schön sieht die Kathedrale in ihrem gegenwärtigen Zustande allerdings nicht aus. Die ungünstigen Verhältnisse von Länge und Breite (32 58 und 31 64 Meter), die nüchterne graue Tünche, welche die Innenwände bedeckt, die dürftigen Säulen, die schlichte Kanzel, die sonderbare Mischung von Altem und geschmacklos Modernem macht auf unser ästhetisches Gefühl nicht den angenehmsten Eindruck. Schreite» wir aber an die Besichtigung der einzelnen Theile, so finden wir Manches, was unser Interesse erregt, Manches auch, was von großem Werthe ist. Schon der sonst plumpe Glockeuthurm euthält iu deu früher erwähnten römischen Bauresten, denen wir noch einige andere zugesellen könnten, Bestand- theile, wie sie ein christlicher Glockenthurm selten auszuweisen hat. Die Hauptfa^ade der Kirche ist iu ihrem untersten Theile mit Grabsteinen bedeckt, die einst den Fußboden des Innern bildete». Etwas höher zeigen sich uns drei moderne Bronzebüsten von Triester Bischöfe» verschiedener Zeiten, des Äneas Silvins Piccolomini (1447 bis 1451), des Humanisten und späteren Papstes Pius II., des Andrea Rapicio (1565 bis 1573) und des Reinaldo Scarlicchio (1621 bis 1630). Werfen wir noch einen Blick auf die Schrift über dem Hauptthor, die an die Verwüstung der Kathedrale zur Franzosenzeit (1813) erinnert, so haben wir ein kleines Bild der ganzen Bangeschichte vor Augen. Den werthvollsteu Schmuck des Domes aber bilde» seiue Mosaiken. Die hell beleuchteten mnsivischen Bilder hinter dem Justusaltare, die den Erlöser zwischen den Stadtheiligen Jnstns und Servnlus darstellen, locken zumeist das Auge der Besucher auf sich. Viel größeren Kunstwerth besitzen jedoch die musivischen Darstellungen iu der Apsis der alten Marienkirche, also im gegenwärtig erste» rechten Seitenschiffe. In der oberen Halbkugel erblicken wir auf einem Thronsessel die Gottesmutter, iu einen blaueu Mantel gehüllt, den Christusknaben im Schoße haltend. Das schöne, edel geformte Gesicht des
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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