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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 82 -
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82 Reihe theoretischer Werke und regte viele gelehrte Männer seiner Zeit zu musikalisch- literarischer Thätigkeit an. Seine Compositionen, welche die Zahl 500 weit überschreiten svllen, erscheinen zum Theil uoch jetzt iu neuen Ausgaben. Tartini starb am 26. Febrnar 1770 zu Padua. In der Jugend eine ungestüme, ans Phantastische grenzende, aber selbst- ständige Künstlernatur, führte man vom reisen, weit und breit gefeierten Virtuosen das geflügelte Wort im Munde: „Tartini spielt nicht, er singt auf der Violine/' Weuu die italienische Bevölkerung Triests am literarischen Leben der Nation in älterer und, nachdem die ersten Einwirkungen des Freihafens überwunden waren, auch in neuester Zeit entsprechenden Antheil genommen hat, so können auch die Deutschen — deren Zahl im osficiellen Berichte von 1880 mit 5141 angegeben wnrde — einiger Dichter gedenken, die, obschon nicht in Trieft geboren, doch Jahre eifriger Thätigkeit hier verbrachten und bedeutende Werke schnsen: Robert Hamerl ing und Rndolf Baumbach. Aus dem Gebiete der Touknnst wirkte hier durch fast dreißig Jahre der Wiener Karl Lickl (geboren 1803, gestorben 1864), ein tüchtiger Komponist, dessen Oper I.a tkigliäa <1i Larletta 1848 im großen Theater beifällig ausgenommen wurde. Als Pianisten sind ferner erwähnens- werth: der durch seine erfolgreichen Kuuftreiseu weithin bekannte Alfred Jae l l nnd Otto von Leis, beide Triester, und der hier eingewanderte Eduard Bix. Von auswärts kam auch vor mehr als drei Jahrzehnten der ausgezeichnete Violinist Julius Heller, der hier seitdem für die Pflege classischer Musik thätig ist als Lehrer, Concertmeister, Schöpfer des nach ihm benannten Quartetts uud als Musikdirektor bei jenem Vereine, der sich die Aufführung großer classischer und Orchesterwerke zu einer seiner Aufgaben gestellt hat, dem Schillerverein. Eine langsamere und dürftigere Entwicklung nahmeu iu Trieft die bildenden Künste, zunächst die Architektur. Wer die Altstadt durchwandert, späht vergebens nach hervor- ragenden Gebäuden ans früheren Zeiten. Die Wohnhäuser vornehmerer Familien, soweit sie noch erhalten sind, lassen zwar nicht Bequemlichkeit, wohl aber äußereu Schmnck vermissen. Der interessanteste Theil Alt-Triests, das Herz der Stadt, der große Platz, hat seine frühere Form und seine alten Gebände verloren. Aber anch die erste Zeit des Freihafens brachte keine schönen Bauten hervor. Wohl strömten, von dem wachsenden Bedürfniß augezogen, Bauleute und Handwerker in Menge herbei. Aber die neueu Ansiedler ließen keine prunkvollen Gebäude errichten. Selbst wenn sie über größere Geld- mittel verfügten, wendeten sie dieselben lieber ganz dem gewinnbringenden Handel zn; sie bauten nur Häuser, um nicht obdachlos zu sein. Damals entstanden in den nach der Schnnr gezogenen Gasse» der Theresieustadt viele Bauwerke der verschiedensten Größe ans dem elendesten Material und nur durch lebhaften Farbenanstrich auffallend. Auch die stattlicher aussehenden Gebäude wareu häusig sehr unsolid angelegt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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