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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 139 -
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139 unter die karolingische Herrschaft machten den Untergang des alten Municipalsystems und die Festiguug des neuen Lehenswesens unvermeidlich. Immerhin aber erhielten sich trotz des um sich greifenden Fendalwesens in den istrischen Städten noch einige municipale Ämter und Einrichtungen und mit ihnen jener Geist der Autonomie, aus welchem sich in der Folge mit dem Wechsel der politischen Zustände die freien Gemeinden kräftig entwickelten. Wenn für die Landgemeinden Jstriens das VII. und VIII. Jahrhundert infolge der wiederholte» Einfälle der Slaven, Avaren und Longobarden verhängnißvoll geworden waren, so war die zweite Hälfte des IX. und das ganze X. Jahrhundert nicht weniger traurig für die Seestädte, und zwar wegen der Seeräubereien der Kroaten, Narentaner und Sarazenen, welche nicht nur das offene Land verwüsteten, sondern auch die befestigten Städte plünderten und in Brand steckten. Ossero, Cittanova, Umago, Rovigno und Mnggia wurden von ihnen gebrandschatzt. Einen tödtlichen Schlag erlitt dadurch der Seehandel, die einzige Quelle des Wohlstandes, die noch der Provinz seit dem Tage übrig geblieben war, an dem durch den Untergang der Macht Roms der Landhandel ganz aufgehört hatte. Daß das Meer von jenen Piraten gesäubert werde und wieder für die Seefahrer sicher sei, lag aber nicht nur im Interesse der Jstrier, sondern auch in jenem der Republik Venedig, der dies auch gelang. Die qnarnerischen Inseln hatten, obwohl noch immer unter der Oberhoheit der griechischen Kaiser, welche von „Prioren" vertreten wurden, im Jahre 879 beschlossen, den Kroaten Tribut zu zahlen, um vou ihren Beutezügen verschont zu bleiben; als die Piraten jedoch von dem Dogen besiegt worden waren, schlössen sich jene enger an Venedig an. Im Jahre 998 schwuren sie der Republik Treue uud sicherten ihr von 1018 an einen jährlichen Tribut zu. Ebenso erging es den anderen Küstenstädten, welche unter den damaligen Verhältnissen ihren Handel und ihren Besitz nur dann sichern konnten, wenn sie sich unter den Schutz der venetianischen Flagge begaben; daher hatte auch Eapodistria im Jahre 932 dem Dogen jährlich 100 Krüge Wein, unter dem Titel eines Ehrengeschenkes, versprochen. Aber die Veuetianer, in deren Hände ein guter Theil des istrischen Handels gekommen war und welche zahlreiche Besitzungen auf der Halbinsel hatten, verlangten, daß auch die Jstrianer die Schiffe, welche an ihrer Küste Handel trieben, respectirten. Daraus ergaben sich Reibungen, welche Wintherins, Markgraf von Jstrien und Vasall des Königs Hugo von Italien, benützte, nm den Venetianern gegenüber feindselig aufzutreten (933). Als diese jedoch jede Handelsbeziehung mit Jstrien abbrachen, mußte er ihnen nicht nnr vollständige Handelsfreiheit gewähren, sondern auch versprechen, die istrischen Schiffe nicht gegen Venedig zu gebrauchen. Im Jahre 952 wurde Jstrien als Theil der frianlischen Mark von Otto I. unter die Oberhoheit Baierus, im Jahre 976 von Otto II. unter die Kärntens gestellt; später
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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