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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 140 -
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140 erscheint es im Lehenbesitz der Herzoge Adalbero und Heinrich aus dem Hause Eppeustein, der Markgrafen aus dem Hause Weimar, sodann seit 1120 der Krainburgischeu Linie der Sponheimer und seit 1173 der Herren von Andechs-Meran. Alle diese Fürsten zeigten sich freigebig der Kirche gegenüber, vertheidigten uud mehrten ihren Besitz und schützten ihre Rechte. Die istrischen Bischöfe wurden reichlich mit Lehen bedacht und erhielten zahlreiche Freiheiten und Privilegien. Viele Lehen besaßen in Jstrien auch die Patriarchen von Aquileja uud besonders die Bischöfe von Freising. Im Gebiete von Pola lagen zahlreiche Güter des Erzbischofs von Ravenna, der überdies noch die Gerichtsbarkeit in zweiter Instanz über die Stadt Pola ausübte. Die obeu erwähnten Fürsten, welche zu verschiedenen Zeiten über Jstrien herrschten, ließen sich, wenn sie sich in der Provinz befanden, auch die öfseutliche Ruhe sehr angelegen sein und ergriffen kräftige Maßregeln, um den Frieden im Lande zu erhalten. In dieser Hinsicht ist der Vertrag bekannt, den um das Jahr 1060 der Markgraf Udalrich vou Jstrien, Graf Engelbert, die Bischöfe nnd Adeligen beschworen, zu halten: .bonuin statum et konorem totius UMriue". Aber zu viele Angelegenheiten nahmen die Thätigkeit der Herzoge und Markgrafen anderweitig in Anspruch, namentlich die Kämpfe, die damals Deutschland durchtobten. Die istrischen Städte, sich selbst überlassen, waren auf ihren Vortheil wohl bedacht: da das Meer von Seeräubern nicht mehr unsicher gemacht wurde uud die politischen Ver- hältnisse günstig waren, bemühten sie sich ihren Handel auszudehnen uud schlosseil mit Ragusa, Trau, Spalato und anderen Städten Verträge zum gegeuseitigeu Schutz ihrer Handelsinteressen. So wuchs in den Städten die Bevölkerungszahl, der Reichthum und das Bewußtsein ihrer eigenen Kraft; so kam es, daß sie Herren ihres Meeres sein wollten und nur uugern Venedig das Recht zugestände», die Seepolizei in der oberen Adria zn üben und frei in ihren Häfen Handel zu treiben, ohne Steuern oder Zölle zu entrichten. Es scheint, daß Pola, uoch immer der Hauptort uud die wichtigste Stadt Jstrieus, die Absicht hegte, sich an die Spitze eines Bundes der Seestädte zu stelle«. Dies führte zu einem Zusammenstoß mit der Republik, welcher der Besitz des istrischen Küstenlandes unentbehrlich war, da sie seiner Häfen, Seeleute und Waldungen bedürfte, um sich die Herrschaft über die obere Adria zu sichern. Die Jstrier boten durch ihre Seeräubereien, zu denen sie nur allzu häufig zurück- kehrten, der Republik einen leichten Vorwand zum Kriege; ein veuetiauisches Heer zog gegen Pola, welches, unfähig sich zu vertheidigen, nicht nnr die alten Verträge erneuern mußte, sondern auch genöthigt wurde, einen Tribut zu bezahlen und zu schwören, mit einer bestimmten Anzahl von Schiffen an den Expeditionen Venedigs theilzunehmen. Auch die anderen istrischen Städte nahmen beim Erscheinen des venetianischeu Geschwaders
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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