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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 149 -
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149 rivalisirenden Städten zufiel, und die Rivalen der Republik waren gerade die im Besitz Österreichs befindliche» Häfen der Adria. Die Habsburger ihrerseits widersetzten sich diesem Monopol Venedigs, sie wollten, daß das Meer für die Schiffahrt frei sei. Diese Gegensätze wurden noch schärfer, als der venetianische Senat den Handel auf der oberen Adria neuen Beschränkungen unterwarf, um die Uskoken zu bekämpfen, welche sich im Jahre 1537 in Segna niedergelassen hatten und mit ihren Seeräubereien die Inseln des Quaruero und die nmliegeuden Meerestheile beunruhigten. Die Republik bestand bei der Regierung zu Graz darauf, daß jenes Piratennest zerstört werde, während die Österreicher wohl den Schein zu wahren suchten, im übrigen aber den Interessen Venedigs natürlich nicht sehr wohlwollend gegenüberstanden. Dieses begann darauf die österreichischen Schiffe abzufangen. Aber je kräftiger die Vorkehrungen der Republik waren, desto kühner wurden die Angriffe der Uskoken. Rovigno, Veglia, Albona, Fianona, Ofsero wurdeu von ihnen gebrandschatzt. Venedig rächte sich dafür, indem es die am Qnarnero gelegenen österreichischen Gebiete mit Fener und Schwert verheerte. Als es dann den Seeräubern jeden Ausweg in die offene See verschloß, überstiegen diese die Höhen des Karstes und brachen in das venetianische Jstrien ein, indem sie ihren Weg durch Mordeu und Brennen bezeichneten. Die Venetianer entschädigten sich reichlich durch ähnliche Streifzüge und blutige Repressalien auf dem Gebiete der Grafschaft. Schließlich kam es zwischen beiden Staaten zum offenen Kriege. Im November 1615 wurde der venetianische Statthalter (?rovvs6itc>re) bei Zanle von den Österreichern geschlagen und das venetianische Jstrien ganz von feindlichen Truppen überzogen. Als aber im folgenden Jahre Loredau mit Verstärkungen ankam, mußten die Erzherzoglichen wieder weichen; die Venetianer durchstreiften die Grafschaft bis in den Karst hinein und übten furchtbare Vergeltung. Der Friede von Madrid machte im Jahre 1617 diesem schrecklichen Zerstöruugskriege ein Ende; die Uskoken wurden ins Innere des Landes verwiesen und die eroberte» Gebiete wieder geräumt, aber die Entscheidung über den Handel im adriatischen Meere wurde auch jetzt nicht getroffen, sondern auf einen späteren Congreß vertagt. Doch wurde sie nicht durch einen solche» herbeigeführt, sondern durch die in den folgenden Jahrzehnten stattfindenden Ereignisse, welche Venedig zum Anschluß an Österreich zwange«, dem die Siege Eugens von Savoyen das Übergewicht auf der Balkanhalbinsel und der Utrechter Friede die Vorherrschaft in Italien verschafften. Kaiser Karl VI. wußte iu geschickter Weise die veränderten und für ihn vortheilhaften politischen Verhältnisse zu benützen. Durch das Patent von 1717 erklärte er die Schiffahrt auf dem adriatischen Meere für frei und zwei Jahre später (1719) machte er Trieft und Finme zu Freihäfen. Venedig lenkte von nun an die Ereignisse nicht mehr.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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