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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 191 -
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191 Bezeichnung gaben, bedeckt, oder es waren auch dort Grnndcomplexe und die Sommer- frischen der Triester Patrizierfamilien, wie der Ustia in Opcina und Baue, der Rossi in Gretta, der Bajardi in Cologna und Chiadino, der Rapicio in Chiarbola, der Bnrlo und der Leo iu Prosecco, Coutovello und Barcola, der Bonomo, Conti und Marenzi in den zwei letztgenannten Dörfern und in Terstenik. Wenn wir unserem ersten Geschichtsschreiber Frater Jreuaeus de Cruce Glauben schenken, wurde das Triester Territorium seit dem XII. Jahrhundert nach und nach besetzt, zuerst vou rumänischen Flüchtlingen, die er ruinier! nennt, dann von Wenden oder Slovenen. Diese waren insgesammt Hirten, weswegen auch der Name Uandriere, womit wir die Baueru unserer Umgebung bezeichnen, von Nnnärn, Herde, abgeleitet wird. Die Anzahl der slovenischen Ansiedler, welche der Triester Gemeinde immer nnterthänig waren uud sich in obgenannten Ortschaften, in Longera, Catinara, Bafoviza nnd Santa Croce vertheilten, war noch zn Anfang dieses Jahrhunderts sehr gering, denn erst unter der Regierung Josefs II. wurdeu ihnen hier und da eigene selbständige Pfarren bewilligt, während sie in früheren Zeiten in geistlicher Beziehung vom Triester Dom- kapitel abhängig waren, oder es wurden ihnen einige Schulen eröffnet, wie in Servola und Prosecco. Wenn daher die Bewohner unseres Stadtgebietes jetzt auch Slovenen sind uud der slovenischen Sprache sich bedienen, so sind sie doch vermöge des täglichen Verkehrs mit den italienischen Stadtbewohnern im Ganzen genommen in Sitten und Gebräuchen mehr den Italienern als den Slaven ähnlich. Sie unterscheiden sich zwar hier und dort von ihnen; weil aber ihre alten Gewohnheiten mit ihrer ursprünglichen Tracht in unseren Zeiten «ach und nach auszusterben drohen, so ist es wohl der Mühe werth, sie an dieser Stelle kurz zu beschreiben. Betrachten wir unseren Landmann oder wie wir ihn gewöhnlich nennen, unseren Unndrikre etwas uäher. Vor Allem besitzt er im Grunde seines Herzens festen Glauben uud echte Frömmigkeit. Wenn in seiner Pfarre Ave Maria oder die Sterbeglocke geläutet wird, unterbricht man das Gespräch, läßt die Arbeit stehen; Jedermann entblößt das Haupt und betet. Man bekreuzigt sich selbst, bevor man morgens das Haus verläßt, wenn der Blitz leuchtet und der Donner kracht, das Brot, bevor man es anschneidet, den Mund, wenn man gähnt, die Erde, bevor man den Pflug über sie zieht. Der gewöhnliche Gruß des Laudmauues gegenüber seinesgleichen ist: „Iivalen bocki 5esus Xristus Gelobt sei Jesus Christus." Herreu und Unbekannte begrüßt er artig mit den Worten: »«lober ckan Guten Morgen, ckoder veeer Guten Abend, laliko noc angenehme Nachtruhe", fügt aber immer den Wunsch hinzu: »LoZ cknj der Herr verleihe Jhueu dies". Er beräuchert sei« Haus mit de« sorgfältig getrockneten Blumen des Frohnleichnams- festes, sobald eiu Gewitter tobt. Er geuießt keiue Speise am Ostersonntag, bevor sie nicht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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