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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 199 -
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199 Jedoch auch der Jstrianer muß während des Jahres seine gnten Tage haben. Auch er kennt seine Krastbonillons und fricassirte Ponlards und die üblichen Festessen bei einer Taufe, einer Firmung, einer Hochzeit und an den großen Feiertagen. An den letzten Faschingstagen schmecken ihm die gebackenen Brodscheiben, le snitts, der gebackene Pastetenteig, i crostvli, die Pfannen- oder Königskuchen, le krittele, nnd die schachtel- söruiigen Teigkucheu, i rulioi. Zu Ostern muß er als .kxvenete- den Sommerrettig, i ruvui»ei, Osterbrod, le pinxe, und den presni?, eine Art gefüllter Gugelhupf, haben. Zu Allerheiligen dürfen der gebratene Trnthahn und die luve <Zi morlo, kleine, runde, weiß-, roth-, braun- oder gelbgefärbte Kuchen aus Mandeln und Zucker, in keinem Hause fehlen. Die Schweine schlachtet man bei nns nur vou Martini bis zum Fasching ab. Ihnen verdanken wir Kaiserfleisch nnd Schinken, die Würste, le lu»aniFlie, die Salami und die Schwartewürste, i eotiKkini; i sainpim, die Pfotenwürste; le mertuckelle und i romkoli, eine Art Hirnwürste. Am Vorabend des Weihnachtsfestes fastet gewöhnlich der Jstrianer zu Mittag. Abends wird er aber mit einer Reissnppe bedient, welche in einer Brühe von Aalfischen oder von Herzmuscheln eingekocht ist, ,risi evl disuto, risi coi eaparc>?vli". Selbst- verstündlich mnß es auch Austern geben und am folgenden Tage dürfen die moswräu, der Mostrich, und der munclorlate, dünne, stangenartige Mandelkuchen, nicht fehlen. Auch für die Armen wird bei solchen Festen in menschenfreundlicher Weise gesorgt. Sogar die Pfründner der Armenhäuser und die Waisenkinder haben dann ihre guten Tage. Und sollte sich wirklich Jemand finden, der für einen wohlbefetzten Tisch an einem der genannten Normatage nicht Geld genug vorräthig hätte, so ist gleich ei» Mittel zur Aushilfe da. Was bedeutet z. B. in Trieft die Menge Weiber, welche zu Fasching, in der Charwoche, in den Tagen vor Allerheiligen und vor Weihnachten in die kienu veeelüa in der Richtung gegen St. Just hinaufziehen, manchmal mit schweren Bündeln beladen? Dort oben iu der Via (Zell' Ospiwle, iu nächster Nähe des städtischen Irrenhauses ist das Versatzamt — uud man versetzt Alles, was man eben nicht braucht, um Geld für ein Festessen zu haben. Betrachten wir die Spiele unserer lieben hoffnungsvollen Jugeud, welche in den Gassenbuben, in den muli, wie man sie nennt, ihren Glanzpunkt erreicht. Welcher innlo kennt nicht das Geldwerfen, sl sussetto, das „Anmänerln" der Wiener Knaben; das Würfelspiel i ckacki, la triu; das Werfen mit steinernen Kügelchen le s'einelio und das tvcskero, toeumuro, das iu einigen Gegenden Steiermarks unter dem Namen „Vater, leih' mir die Schere" übliche Spiel? Manchmal ist unser Hut während des Gehens und wohl auch uuser Kopf uicht sicher. Zuerst sind es die luvre, Steine, welche in die Luft fliegen, oder das liebe pundole, das „Gitschkerl" der Schlesien Sollten diese fehlen, so
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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