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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
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204 d-tlli iwbili, pure und dalli iivpolarj belustigt sich die Jstrianer Jugend mit der Monserina, Polka-Mazur, Schottisch uud Quadrille. In Trieft freilich geht es mit Ausnahme der LIavaIckina im teutio eomunale am letzten Faschingstag, wobei die Herren im Parterre allgemein in bürgerlicher Kleidung erscheine«, nur wenige und sehr anständige Maskeu erblickt werden und in den Logen Frauen uud Mädchen aus den reichsten Familien sich befinde», heutzutage auf deu anderen öffentlichen Bällen nicht immer besonders anständig zu. Mau rechne noch überdies die LIueesAna der Volksbälle hinzu, an welchen die Wilden, die lle^ri, theiluehmeu. LueeuFna ist eigentlich das Schlaraffenland, eine fabelhafte Gegend, wo die Natur dem Menschen Alles gibt, ohne daß er zu arbeite« braucht, daher ein Mitglied des Schlaraffenlebens, durch Sebastian Brandts Narren- schiff gangbar gemacht, ein Müßiggänger ist, welcher sich einer wollüstigen, üppigen Muße überläßt. Unter Schlaraffenbanm, ulboro <Ze la dueeazna, versteht man aber einen glatten, hohen, mit Seife oder mit Talg geschmierten Mastbaum, an dessen Spitze ein Geldbeutel, Geschenke und Eßwaaren befestigt sind. Ein Wilder klettert hinauf, mit Händen uud Füßen arbeitend, uud kau» er die Spitze erreiche», so gehört ihm, was er erreicht. Allein der fette Donnerstag, Ouinczug^osiina, mit dem darauffolgenden Montag nnd Dienstag sind angekommen, und deu Maskeu steht es frei, sich öffentlich zu zeigen. In Trieft wählt man dazn den Corso, wo an den genannten Tagen die Masken sich an den beiden Seiten des Trottoirs zusammendrängen und Wagen an Wagen langsam in doppelter Reihe die lange, breite Straße dahinfahren. Während aber jetzt der Zulauf uur am Sonntag (ZuincjuuFesima und am letzten Carnevalstag groß ist, hat der .Lorso« des fetten Donnerstag, einst für Kinder bestimmt, gänzlich aufgehört, so zwar, daß iu früheren Zeiten zu dieser öffentlichen Belustigung die Kiuseppinu, via äella Sanitä, ckel I'eatr», pia??a AiarnZe, via dol l^vrso, piuWu ckollo via Kiavanni, (üorsia Lwckion uud via ckel 1'orrente sieben- bis neunhundert Wagen auf- nehmen konnte, dagegen heutzutage die jimWa ^ranäe, via ckol dvrsv, piu??a clelle I ^ n a und via San Liiovanni für zwei- bis dreihundert Wagen vollkommen genügen. Auch sieht man jetzt bei weitem nicht so viele den Carneval charakterisirende Masken. Sie sind meistens der italienischen Comödie entlehnt, wie 1>ukkaI6in«z, ^ileecliino, Vottvre, ?antalone, ?ierrot, ?uleinolla, I'uju//.» und kri^kella, oder man benützt auch andere Anzüge, indem man das Gesicht mit Masken bedeckt oder mit uusörmlicheu Nasen, mit Kienrnß und mit Farbeu entstellt. Man sieht da zerfetzte Bettler, Kobolde, welche ungeheuere Thierschnauzen oder Riesenköpfe haben, dann Strohmänner, Gärtner und Gärtnerinnen, Berkiuer, manclrieri, Quicke und Tfchitschen, Hexen und Teufel, Schornsteinfeger und alte Raufbolde, Mäuuer als Weiber verkleidet, Soldaten, jedoch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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