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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 239 -
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2!59 Johann Sigmund Uuguad, Freiherr von Souueg, Herr der Stadt Varasdiu, gewesener Feldhauptmann der „niederösterreichischen, windischen und erobatischen Lande", eifrig forderte, der, um dem Religionszwang zu entgehen, nach Württemberg ausgewandert war und sich in dem Städtchen Urach niedergelassen hatte. Um ihn sammelte sich ein großer Theil der protestantisch gewordeneu Flüchtlinge ans deu sloveuischeu und kroatischen Ländern. Unter diesen nahm der Jstriauer Stefau Cousul als Übersetzer der Bibel und Verfasser einer Reihe von Werken kirchlichen Inhalts einen hervorragenden Platz ein. Derselbe war in Pingneute in der Diöcese Trieft geboren, wo er auch als Geistlicher zu wirken beruseu war. Da das Glagolitische in der Kirche von Pingneute im Gebrauch war, so kauute er diese Schrift seit seiner Jugend, was ihm für seine späteren Arbeiten außerordentlich zu Statten kam. Als in der Zeit vom Jahre 1545 bis 1549 die Bischöfe von Capodistria, Paul Vergerius, uud von Trieft, Franz Jozefic, ihres bischöflichen Amtes entsetzt wurde», verließ auch Stefau Cousul, als Anhänger der Lehren Luthers, Jftrieu. Er lebte als Prediger uud Lehrer zehn Jahre an verschiedenen Orten Deutschlands, bis ihn über Empfehlung des Paul Vergerius der Herzog Chriftof vou Württemberg iu seinen Schutz nahm. Auch er kam nach Urach uud wurde vou Haus Uuguad nach Nürnberg gesendet, damit er die Herstellung glagolitischer Lettern, welche Punzenschneider Johann Hartvich und Simvu Auer besorge» sollten, beaufsichtige. Im Jahre 1560 waren die Drucklettern fertiggestellt und der Druck kroatischer Werke kouute nunmehr beginnen. Im Jahre 1561 wurden unter der Aussicht des Stefau Cousul uud des Autou Dalmatiu in Urach vou den aus Nürnberg gesendeten Meistern auch die cyrillischen Lettern gegossen, so daß von nun au Werke mit glagolitischen und cyrillischen Schriftzeichen gedruckt werden konnten. Schon im Jahre 1560 gab Stefau Cousul „Probezettel" glagolitischer Schrift heraus, welche vou Nürnberg nach Laibach, Wien und anderen Orten gesendet wurden, um von Sachverständigen ein Urtheil und allfällige Verbefferungsvorschlüge einznhvlen. Im Auftrag des Freiherru von Ungnad ließ er 1561 die Druckerei nach Tübingen über- tragen. Hier beanfsichtigte er mit Autou Dalmatiu deu Druck von vier Werken religiösen Inhalts. Das eine dieser Bücher sendete Ungnad an den Erzherzog Maximilian, Sohn des Kaisers Ferdinand I., uud erlangte von ihm eine Unterstützung von 400 Gulden zur Fort- führung seiner Druckerei. 1562 beendeten Stefau Cousul uud Dalmatiu acht Bücher, vvu deueu sechs iu glagolitischer, zwei iu cyrillischer Schrift in Tübingen erschienen. Von diesen ist die kroatische Übersetzung des ersten Theiles des neuen Testaments, die in 2.000 Exemplareu erschien, für die kroatische Literatur das wichtigste. Dem Drnck der acht angedeuteten Bücher folgte im Jahre 1563 der Druck weiterer sieben Bücher, nnd zwar von vier glagolitischen nnd drei cyrillischen, nnter den ersteren die Übersetzung des zweiten Theiles des neue» Testaments, nuter deu letzteren die Übersetzung des ersten und zweiten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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