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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
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240 Theiles des neuen Testaments. Im Jahre 1564 wurden in Tübingen noch fünf kroatische Bücher theils mit glagolitischen, theils mit cyrillischen Lettern gedruckt. Als aber im December des Jahres 1564 den Freiherrn von Ungnad auf einer Reise nach Böhmen der Tod ereilte, gerieth die Übersetznngs- und Druckarbeit slavischer Bücher ins Stocken. Stesan Consul und Anton Dalmatin blieben 1565 noch in Urach, erbaten sich sodauu vom Herzog Christof ihre Entlassung und zogen nach Regensburg, wo sie im Jahre 1568 aus Kosteu des Herzogs ihr letztes Werk mit lateinischen Lettern: ?aivi ckel pog^till« LvanSelhov drucken ließen. Die spätern Schicksale des Stesan Consul siud uicht bekannt. Wahrscheinlich ist es, daß er bis zum Eude seines Lebens in Deutschland blieb. Seine kroatische Bibelübersetzung wurde nicht gedruckt, souderu verblieb im Mauuscript, welches leider verloren gegangen ist. Da Stesan Consul und Anton Dalmatin allen an sie als Übersetzer gestellten großen Anforderungen nicht hatten entsprechen können, so wurden andere Mitarbeiter, unter diesen Matthias Frankovic (Flaccins Jllyricns), Matthias Garbic (Garbitins), Georg Svecic und Georg Jurisic aus Castua iu Jstrieu für die Mitarbeit in Anspruch genommen, während Matthias Fabijanic aus Mitterburg versprach, zu Hause übersetzen zu wollen. Allein Frankovic war zu sehr anderweitig in Anspruch genommen, so daß die Last der Arbeit beinahe ausschließlich auf den Schultern Stefan Confnls und Dalmatius ruhte. Obschou es in Jstrien noch andere Anhänger der Lehre Luthers gab, so blieb doch die ganze, von Vergerins eingeleitete nud von Stefan Consul mit dein Auswaude all seiner Kraft unterstützte Bewegung für die Südslavenländer ohne nachhaltigen Erfolg. Die glagolitische» und cyrillischen Druckereien in Tübingen und Urach stellten nach dem Tode Uuguads die Arbeit ein und die glagolitischen und cyrillischen Lettern wurden, wahrscheinlich auf Ansuchen der Stände von Krain nach Laibach, von da über Weisung der Regierung nach Graz gesendet. Im Jahre 1620 erbat sich Franz Glavinic, Ordens- Provinzial der Frauciscauer, gebürtig aus Causauaro iu Jstrien, der kroatische Kirchenbücher mit glagolitischer Schrift herauszugeben beabsichtigte, vom Kaiser Ferdinand II. das gedachte Drncker-Materiale uud ließ es «ach Fiume übertragen, wo er eine glagolitische Druckerei eiurichteu wollte, wie eine solche dort schon im Jahre 1530 bestanden hatte. Als dies Johann Thomas Marnavic, der es auf den Druck glagolitischer Bücher selbst abgesehen hatte, erfuhr, veranlaßte er die Propaganda in Rom, sich die Lettern von Kaiser Ferdinand II. auszukitten. Der Kaiser erhörte die Bitte und verschenkte anss neue die bereits vergebenen Lettern. Glavinic mußte dieselben im Jahre 1621 durch Rasael Levakovic nach Rom senden. Mit diesen Lettern wurden später in Rom mehrere glago- litische Bücher gedruckt. — Wie erwähnt wurde, war der glagolitische Gottesdienst im XIV., XV. und XVI. Jahrhundert iu den Pfarren von Jstrien, iu welchen das slavische
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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