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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 254 -
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254 Andere Männer, auf welche Jstrien stolz sein kann, sind noch Francesco Combi aus Capodistria, der ausgezeichnete Übersetzer der Eklogen Vergils, und Michele Fachinetti aus Visinada, ein Freund Beseughis und anmuthiger Dichter. Diese beiden Dichter entfalteten ihre literarische Thätigkeit in Trieft, wo in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts die erusteu Studien und die schöngeistige Literatur eiueu hohen Aufschwung nahmen. Hier wurde im Jahre 1793 die Akademie der Arcadi-Souziaci gegründet, welche später ihre Büchersammluug der Gemeinde schenkte und so den Grund zur gegenwärtigen städtischen Bibliothek legte, die über 55.000 Bände enthält; besonders bekannt ist ein Theil derselben (die ,?strarekesea") mit allen auf Petrarca bezughabeudeu Werken. An der Stelle der Akademie der Sonziaci gründete Domenico Roffetti, aus einer Triester Patrizierfamilie, im Jahre 1810 die Locietä 6i Ninerva, die noch jetzt kräftig gedeiht und eine schöne Vereinigung aller derer bildet, die in Trieft auf dem Gebiete der Wissen- schaften und der Literatur hervorragen. Einen weiteren Anspruch auf die Dankbarkeit seiner Vaterstadt erwarb sich Rossetti durch die Gründung des „^rekevArAko Iriestinv", einer historischen Zeitschrift, deren erste Nummer im Jahre 1829 erschien und die noch jetzt von der Locietä äi Wnsrva selbst in Vierteljahrs-Liesernngen herausgegeben wird. Diese Zeitschrift vereinigt Alles, was auf die vaterländische Geschichte Bezug hat, und bietet historische Arbeiten des ganzen Küstengebietes. Die zahlreichen Schriften Roffettis sind alle für die Geschichte unseres Landes von großem Werth. Wir wollen nur noch auf feiue geschätzten „Historischen Betrachtungen über die Freiheiten Triests" hinweisen, welche ihm einen großen Ruf als Historiker und Alterthumsforscher verschafften. Im Jahre 1784 gründete Giuseppe Colletti aus Rom den „Triester Beobachter" (Osservstore Iriestinc»), eine commerziell-politische Zeitung, die jedoch im Anfang auch literarische Arbeiten von Bedeutung brachte; sie besteht noch gegenwärtig, zählt also zu den ältesten Zeitungen Europas. In derselben Zeit veröffentlichte der Triester Mainati seine wichtigen .Oonieke« und „vialoAki" im Dialect seiner Vaterstadt, während Gioele Kohen den Polybius übersetzte und die Venus des Eauova besang. Von nicht geringem Einfluß war in jenen Zeiten das literarische Journal „Der Funke" k'avilla), welches iu den Jahren 1836 bis 1846 erschien und an dem die geistige Blüte der damaligen Gesellschaft mitarbeitete, insbesondere aber die drei großen Schriftsteller und Dichter Gazzoletti, Dall'Ongaro uud Somma. Es erschienen ferner noch einige Jahrgänge der „Familieulectüre" (1>etture 6i kami»Iia) mit werthvollen Beiträgen historischen, wissen- schaftlichen und literarischen Inhalts, dann die ,?c»rw orienwle", welche großen Beifall fand. Großen Erfolg hatte die Ausgabe der italienischen Elassiker, besorgt und mit historischen und philologischen Anmerkungen versehen von dem gelehrten Dr. A. Racheli,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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