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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
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7 starren da die verwetterten Bruchstücke des Gebirges in die Höhe und als Staffage stellt sich häufig genug ein Raubvogel ein, welcher durch die Farbe seines Gefieders, wie durch seiu Wesen und Treiben eigens für ein solches Stück Welt geschaffen erscheint — der große graue Geier, der vou solchen Zacken aus nach Beute umherlugt. An mancher Stelle ist eine aus Steinen lose aufgebaute Hirtenhütte zwischen Felsen eingeklemmt. Es ist dies eines der wenigen Anzeichen, daß der Mensch mit seiuen Bedürf- nissen in diese Einöde eingreift. Andere Anzeichen solchen Eingreifens sind die Mauern, von welchen hier und dort die Straße gegen die Bora geschützt wird, und andere Mauern in irgend einer Doline, mit welchen der arme Mensch seinen kümmerlichen Acker, welchen er sich dort an einer geschützteren Stelle angelegt hat, gegen die Weidethiere vertheidigt. Wenn das Denkmal auch nicht erfreulich genannt werden kann, so fügt sich doch trefflich in die von dieser Landschaft angeregte Stimmung das auf dieser Höhe uebeu dem Kirchlein des heiligen Francisens errichtete Denkmal mit den Namen jener Wächter des Gesetzes, die hier im Kampfe gegen Räuber gefallen sind. Den Gedanken, wie dem Gesichtssinn erscheint es als Befreiung, wenn sich nach solchen Engen urplötzlich das Meer aufthut, die blaue Fläche mit den Inseln und den fernen Rauchsäulen der Dampfschiffe und den Ebenen des Landes, welche in Bläue mit dem Meere verschwimmen. Bald, jenseits der kleinen Ansiedelung Podprag, erreicht der Blick auch die grüne Zermanja, den Küstenstrom, der hier nicht mehr weit zn fließen hat bis er den Felsengolf des „Meeres von Novigrad", einen wahrhaftigen Fjord, erreicht. Gerade da vor Obrovazzo unter dem Friedhofe hat sie sich einen ungeheueren Tobel eingerissen. Das Meer von Novigrad gehört zur Reihe jener Bilder, die uns den Gedanken nahelegen, daß man Dalmatieu, diese „Schweiz im Wasser", uicht minder richtig als ein südliches Norwegen bezeichnen kann. Ein enger Felsendurchgang treuut es vom Kanale della Moutagua, jenem engen Meeresarm zwischen dem Belebit und der Insel Pago, der sich als Fortsetzung des Kanals della Morlaeca gegen Südosten in diese Berge herein- zieht. Wie der Velebit von Sagen nmwoben wird, welche als menschliche Verdichtungen seiner Wolkengebilde gelten können, so beweist auch das Aussehen der Ufer des „Meeres von Novigrad" eine gewisse sinnbildliche Wechselseitigkeit, die zwischen dem Boden und dem Treiben der Menschen auf ihm besteht. Die unheimliche, trotzige Landschaft wird belebt von vielen Räuber- und Türkenlegenden und in dem weltverlasseueu Novigrad war es, wo die Königin Elisabeth von Ungarn ein furchtbares Ende durch Erdroßlung fand. Oberhalb des Meeres von Novigrad ist in den Velebit die nach dem gleichnamigen Bach bezeichnete Schlucht der Großen Poklonica (auch Paklouica) eingerissen, an deren Rändern sich stattliche Stände von Buchen und Schwarzkiefern erhalten haben, wohl die Überreste
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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