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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
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12 wird, inmitten dessen eine Insel das berühmte Kloster Visovac, einst Weißer Felsen genannt, trägt. Merkwürdig bei dieser Landschaft bleibt, daß sich die Steilheit und das Alpenhafte der Felsenufer mit der Annäherung an das Meer steigert und der untere Lauf ergreifender wirkt als der obere. Es gibt wohl nur sehr wenige Häfen, welche gleich jenem von Sebenico von Felsendämmen gegen das Meer hin abgesperrt werden und mit diesem nur durch einen Mauerbruch, den engen Kanal St. Antonio, der kaum für zwei Schiffe Raum läßt, in Verbindung stehen. Die Eisenbahn von Sebenico nach Spalato führt bis gegen Castelvecchio östlich von Tran hin durch eine ausgesprochene Karstlandschaft. Die Seefahrt mag sich der Einblicke in die vielen kleinen Buchten des Festlandes und anf das Gewimmel der Scoglien wegen mannigfaltiger gestalten. Die Landschaft dagegen hat die feierliche Eintönigkeit der Umgebung und den lehrreichen genaueren Einblick voraus. Der Übergang von einer wahren Wüstenlandschaft in die Üppigkeit des Users von Sette Castelli entgeht dem- jenigen, der den Zwischenraum zwischen den beiden Städten auf dem Meere zurücklegt. Noch geraume Zeit, uachdem man Sebenico hinter sich gelassen hat, erblickt man rückwärts schauend das hoch ragende Eastel Jl Barone und die purpurblaue Bucht. Die weiße Steinebene ist gesprenkelt mit kleinen Gruppen von Ölbänmen, und wer, was wiederholt anznrathen ist, das Land im Frühling bereist, der freut sich über den Veilchen- duft, die Buntheit der Distelblüten, Heckenrosen, Mohnkelche, Geranien, die allesammt zwischen den Klippen gedeihen. Vielleicht gibt er sich auch der Täuschung hin, daß die dunklen Flecke, welche hier und dort das kahle Gestein der östlichen Gebirge unterbrechen, einen Fichtenwald andeuten, bis die Fortbewegung derselben ihm den scharf umrandeten Wolkenschatten zeigt. Dazu kommt an vielen Stellen, wie zwischen Vrpolje und Perkovic, der Ausblick auf das Meer, dessen flüssige, ewig bewegte Fläche in einem wirksamen Gegensatz steht zu dem starren ebenen Steinboden, über welchen der Zug hin sich bewegt, wenn die Bahn nicht durch eine seiner Wellen hin durchgebrochen ist, so daß die Wagen klappernd durch die ausgesprengten Wände hindurcheilen. Gegen Labin hin senkt sich die Bahn durch eine Wüste. In wenigen Dolmen hat sich auf der braunrothen Erde der Bewohner dieser Einöde ein winziges Getreidefeld oder eine Gemüsepflanzung angelegt, das Andere ist Stein und spärliches Dornengestrüpp. Gegen das Meer hinab fallen Tunnels nnd hohe Dämme. Es sieht aus, als wenn dem Wanderer, der sich dem Garten der Sieben Kastelle nähert, vor dem Eintritt in dieses grüne Reich der Geist der Wüste sich noch einmal in einer seiner mächtigsten Verkörperungen enthüllen wollte. Die Berge sind blendende Scheiterhaufen, die Ebene ein bimsstein- förmiger Boden, dnrch welchen sich die gelben Fußpfade der Hirten ziehen. Großartige
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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