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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
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44 Lissa ist sehr gebirgig, die Hochebenen der Südseite, sowie die Thäler sind jedoch bebaut und sehr fruchtbar. Bildet schon Lesina ein Wunder der Vegetation, so ist Lissa in dieser Beziehung das höchste in solchen Breiten erreichbare Ideal. Es gedeihen hier im Freien die Korkeiche, die Meerzwiebel, dann Ononis ramotissina, I'ilaFv Ilstiea membi-anacea nebst Palmen, Opuntien, Agaven, Myrthen n. s. w. Ein Johannis- brotbaum liefert hier bis 500 Kilogramm Frucht. Berühmt ist der Lissaner Wein, von welchem seit einigen Jahren große Partien nach Frankreich exportirt werden. Auf der Südostseite der Insel liegen die Felseninseln Bndikovae und Ravuik, erstere wegen der reichen Vegetation und wegen des Reichthums an Muscheln, Schwämmen und Korallen berühmt, letztere wegen einer Kalksteingrotte, welche von Tuffstein gewölbt und mit einem mächtigen Strebepfeiler in der Mitte versehen ist. Führt man von Lissa gegen Westen, so stößt man auf das von Klippen umgebene Felseneiland von St. Andrea; südwestlich von Lissa liegt die kleine Insel Bnsi, seit kurzem berühmt wegen einer dort befindlichen Grotte. Der Eingang zur Grotte ist nur von der See aus möglich; zwar besteht auch eine oberirdische Verbindung, doch so schmal, daß nur Knaben dnrch sie eindringen können. Die Zufahrt von der Seeseite führt zunächst in einen Gang, der erst auf Veranlassung des Freiherrn von Ransonnet durch Miueu- spreuguugeu schiffbar gemacht wurde. Man gelangt dann in eine ziemlich große Wölbung, die ein Lichtspiel gleich dem der blauen Grotte auf Capri darbietet. Südlich von Lesina ist Cnrzola gelegen, das mit Meleda zusammen die letzten Reste der dalmatinischen Wälder enthält, und Lagosta, welches nach der Tradition den Kreuzfahrern als Lagerplatz der Aussätzigen diente. Die Stadt Cnrzola liegt an der nordöstlichen Küste der Insel am Fuße eines Bergabhanges und hat ein merkwürdig ruiueuhaftes Aussehen. Von den 300 innerhalb der Ringmauer enthaltenen Häusern scheinen die meisten demnächst zusammenstürzen zu wollen und sind zum großen Theil unbewohnt. Dazwischen führen enge feuchte Gassen. Ein Miniaturplatz umgibt den Dom, dessen schöne Fa^ade an einem geräumigeren Orte besseren Eindruck machen würde. — Zur Zeit als die Handelsmarine blühte, war Cnrzola sehr wohlhabend geworden. Mit dem Verfall der Segelschiffahrt wurde auch diese Insel, wenn auch nicht in dem Maße wie andere Küstenorte, geschädigt; die Bewohner derselben fanden uämlich in dem fruchtbaren Boden des Eilandes, in den marmorharten, weißen Kalkstein führenden Steinbrüchen, welche die Felseninsel Petrava birgt, und endlich im Fischfang reichlichen Ersatz für das Verlorene. Zoologisch ist Cnrzola dadurch interessant, daß hier der in Dalmatien nur sehr seltene Schakal heimisch ist. Die Insel Lagosta ist an ihrer Ostseite durch zahlreiche Klippen, „Lagostini", verlängert. An ihrer Westseite scheinen Cazziol und Cazza vorgeschobene Posten zu bilden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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