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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 52 -
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52 Nach den bis jetzt vorgefundenen neolithischen Gegenständen wäre es sehr schwer, ein genaues Bild vom prähistorischen Dalmatien zu entwerfen, noch schwerer aber die einzelnen Entwicklungsphasen Schritt für Schritt zu verfolgen. Annäherungsweise kann man wohl annehmen, daß diese Entwicklung denselben Gang nahm wie bei anderen Bewohnern Mitteleuropas zu jener Zeit. Jedoch darf man den Umstand nicht aus dem Auge verlieren, daß die Nachbarschaft Griechenlands zu jeder Zeit einen günstigen und fördernden Einfluß auf die Culturentwicklung Dalmatieus ausgeübt hat. Man kann also annehmen, daß diese viel rascher vor sich ging als unter den Bewohnern der östlichen Alpenländer. Die Hauptbeschäftigung der alten Jllyrier, welche wir als die ältesten Bewohner des Landes betrachten möchten, bildete die Viehzucht und darunter namentlich die Schafzucht, da der weitaus größte Theil des dalmatinischen Bodens dazu am meisten geeignet ist. Den niedrigen Standpunkt des Ackerbaues beweist am meisten die alte Sitte des gemeinsamen Besitzes größerer Sippschaften (albanesisch cpäpm) am Ackerboden, der alle acht Jahre von neuem vertheilt wurde. Die warmen Gelände des Südabhanges und namentlich die felsigen Küsten und Inseln waren vorzüglich geeignet zum Wein- uud Ölbau, womit sich insbesondere die griechischen Ansiedler beschäftigten, während die illyrischen Stämme des Binnenlandes noch in später Zeit eine Art Bier als National- getränk beibehielten. Mommsen kennzeichnet die Jllyrier als einen kräftigen Schlag südländischer Art mit schwarzen Haaren und dunklen Augen. Sie waren im Ganzen sehr nüchterne und unerschrockene, stolze Leute. Aber sie waren der kulturellen Entwicklung wenig zugänglich und so konnten sie auch zu einer größeren politischen Bedeutung nicht gelangen. Aus alten Schriftstellern erfahren wir noch, daß die Jllyrier, wie auch ihre nächsten Nachbarn, die Thrakier, ihren Körper zu bemalen pflegten, daß sie fromm, gerechtigkeitsliebend und gastfreundlich waren. Sie liebten fröhliche Gesellschaft und tranken dann wohl auch über Gebühr. Ihr Glaube hatte Ähnlichkeit mit dem Schamanismus und die Zauberer standen bei ihnen in hohem Ansehen; selbst die Könige suchten bei ihnen Rath und folgten ihren Eingebungen. Viele unter den Jllyriern konnten, wie man meinte, mit dem bloßen Blick die Menschen bannen. Einigen Stämmen rühmt man nach, daß sie die Musik liebten und mit Vorliebe musikalische Instrumente anfertigten. Von allen Jllyriern aber wird berichtet, daß sie sehr kriegerisch waren, den Kampf leidenschaftlich liebten und zum Schlagen immer bereit waren. Auf dem Schlachtfeld erhoben sie ein himmel- stürmendes Kriegsgeschrei und schüchterten damit den Feind ein, aber eine geregelte Schlachtordnung kannten sie nicht. Die Jllyrier waren in viele kleine Stämme getheilt. Darunter sind nennenswerth die Taulautier in der Gegend des Scutari-See (Skadarsko Jezero), die Pirustae um
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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