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Schutzheiligen jener Kirche gehört. In Aenona l.Xm, Xoiill) wurde im Jahre 117 die erste
Kirche durch deu heiligen Anselmns gegründet. Bon Epidanrnin wissen wir, daß es schon
iin Jahre 226 seinen ständigen Bischof besaß.
Auch das Klosterleben hat sich in Dalnultien frühzeitig entwickelt. Für die Menge
der Klöster sprechen auch die Worte des heiligen Hierouymus: „Wie die egpptischeu Wüsten,
so werdeu auch die Einsainkeiten der dalmatinischen Inseln von Chören frommer Leute
erfüllt, welche Gott heilige Lieder singen." Und in einem anderen Brief an seinen Freund
und Landsmann schreibt er: „Tu baust Klöster uud unterhältst eine große Menge heiliger
Männer auf den Inseln Dalmatiens."
Die großartige» Gebäude, dereu Überresten man überall in Dalmatien begegnet,
die zahlreichen Tempel, Markthallen, Theater, Amphitheater und Thermen sprechen für
einen große» Reichthum im Lande. Anch die Kunst ist nngemein gefördert worden und
so war Talmatieu dazu auserseheu, eine reiche Nachblüte der römischen Kuust hervor-
zubringen. Den besten Beweis hierfür liefert der Dioeletianifche Palast in Spalato.
Dem Beispiel Diocletians folgten auch audere römische Große; sie siedelten sich an der
dalmatinischen Küste an und führten überall Prachtgebände auf, die mit schöuen Statuen
und architektonischen Ornamenten ausgeschmückt waren. Ein Beweis blühender Kunst-
entwicklung auch im Biuueulaude ist das Tropäum von Gardun — Vojnic, welches als
Randornament zu eiuer uuu fehlenden Inschrift gedient hat.
Den Handel förderten vorzügliche Straßen, durch welche die Römer Talmatien mit
Italien uud mit dem östlichen Binueulaude verbanden. Die Hauptverkehrsader führte
von Jader längs oder doch nahe der Küste über Scardona und Salvna nach Narona und
von hier weiter nach Scodra. Die Binnenlandstraße aus Tarsatica (Rieka, Fiume) nnd
Senia (Senj) kam über den Velebit nach Clambete (bei Obrovac) und führte dann weiter
über Corininm nach Jader, von hier über Nedinnm, Afseria (Podgradje), Hadra (Medvidje),
Bnrnnni, Promona (Promina), Mnnicipinm Maguum nnd Andetrinm nach Salvna.
Von hier aus zog die wichtige Verbindungsstraße mit deu Douauländern über Aeqnnm
und den Prolog nach Bosnien. Die binnenländische Straße aber führte von Andetrinm
weiter über Gardun (Ardnba?) nnd Pons Tilnri (Trilj) nach Novae (Rnnovie südlich
von Jmotski) und dann weiter nach Bigeste (Hnmac bei Ljubuzki) in der Hereegovina.
Alle die geuaunteu nnd noch viele kleinere Straßen, deren Spnren hier nnd da noch
sichtbar sind, wurden meist von den in Dalmatien stationirten Legionen ausgeführt,
namentlich zur Zeit des für Dalmatien sehr verdienstvollen Statthalters P. Cornelius
Dolabella (16 bis 20 n. Chr.).
Bon der Küste Dalmatiens ans zog der ganze Handel für die nntere Save und die
Donauländer, dauu für den Osten überhaupt. Die Einfuhrzölle Jllyrieus („^»ituriuiu
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Band 11
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Dalmatien
- Band
- 11
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.54 x 21.83 cm
- Seiten
- 370
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch