Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 80 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 80 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11

Bild der Seite - 80 -

Bild der Seite - 80 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11

Text der Seite - 80 -

80 Wie leicht zu erkennen ist, trägt diese ganze Erzählung einen durchaus sagenhaften Charakter au sich; so besonders die beiderseitige Unkeuutniß der Römer nnd Avaren, wer wohl am anderen Ufer wohnen möchte, ferner auch die Überrumpelung Salonas: denn nichts ist gewisser, als daß nicht die Römer, sondern die Avaren die ersteu Augreifer wareu uud keiuesfalls ist Saloua unter den dalmatinischen Städten zuerst gefallen. Näheres über diesen Fall, der übereinstimmend ins Jahr 639 n. Chr. gesetzt wird, wissen wir nicht. Einheimische Geschichtschreiber des Mittelalters erzählen, daß die Salonitaner wegen ihres üppigen Lebens bestraft wurde«, uud daß ihre Stadt uach eiuer gründliche» Plünderung von den Avaren in Brand gesteckt wurde, was die Ausgrabungen auch bestätigt haben. Anch Epidaurus (Ragnsa vecchia) und Risiuium (Risauo) gingen in jener Umwälzuug zu Grunde, während sich die übrigen Küstenstädte größtentheils erhielten. Diejenigen Salonitaner, welche der Niedermetzelnng entgangen waren, flüchteten sich anf die benachbarten Inseln Solta, Brazza, Lesina und Cnrzola, einige wohl auch nach Zara und Neu-Ragusa. Als aber die Gefahr vorüber war, beredete dei angesehene Bürger Severns die Flüchtlinge, sich in dem halbzerstörten und unbewohnten Diocletianischen Palast, dessen Dächer schon eingestürzt waren, anzusiedeln, da seine starke Umsassuugsmauer genügenden Schutz vor dem Ansturm der Barbaren bot. Die Reicheren besetzten größere Zimmer uud Bauteueomplexe, die Ärmeren aber nistete» sich in den Gängen, u»ter de» Stiege» »»d in den Ösen ein. So entstand die heutige Stadt Spalato ( .8 — palati um"). Papst Johauu IV. aber, der selbst eiu geboruer Dalmatiner war, schickte im Jahre 641 den Abt Martin mit reichen Geldmittel» nach Jstrien und Dalmatieu, um daselbst Reliquien zu sammelu uud die christlichen Gefangenen durch Lösegeld aus der Haud der Heiden zu besreieu. Damals war also der Sturm schon vorbei nnd es handelte sich um die Neubegründung von geregelten Zuständen. Daran arbeitete »»ermüdlich der erste spalatiuische Erzbischof Johauu von Raveuua, der ums Jahr 650 als päpstlicher Legat nach Dalmatien geschickt wurde. Er waudelte das Diocletiauische Mausoleum iu die Domkirche um uud übertrug die Gebeine des heiligen Domnins aus Saloua uach Spalato. Nach der Zerstörung Salonas finden wir eine neue slavische Bevölkerung iu Dalmatieu, uämlich die Kroaten, im Südeil auch die Serbe». Nach ihrer Einwanderung veränderten sich die alten politischen Verhältnisse des Landes gänzlich. Von nnn an hießen „Dalmatien" nur die Küsteustädte Zara, Trau, Spalato, Ragusa uud Cattaro; seruer die Inseln Veglia, Cherso, Arbe nnd das Eiland Lnbricata (Vergaba bei Zara vecchia oder Pago?), wo ein römisches Kastell stand. Diese Ortschaften und Inseln bildeten das byzantinische Thema Dalmatia mit römischer Bevölkerung. Statt des zerstörten Salona machten die Byzantiner das leicht zu vertheidigende Zara znr Haupt-
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild