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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 132 -
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132 man bei einem Leichenbegängniß das Kreuz anlehnt, dem das ins Feuer geworfene Salz nicht knistern will oder der nach Katzen, Wieseln und Schlaugen schießt. Über im Schoß der Erde verborgene Schätze gibt es Tausende von Sagen. Man meint, daß auf dem Schatz ein dreiköpfiger Drache gelagert sei, der ihn bewacht uud uicht eher verläßt, als wenn er das Gewünschte erhalten hat oder wenn gewisse Worte gesprochen worden sind. Beim Graben pflegt der Himmel sich zu össueu uud die Erde zu bersten; Steine und Hagel, Sturm uud Wind, Feuer uud Fliegen stürzeu sich auf den arme« Gräber. Es gibt da keinen Ausweg als die Flucht und dabei kommen viele vor Schreck um oder sie verfallen in langwierige und schwere Krankheit. Manche werden von Schwindel erfaßt nnd irren besinnungslos bis zum Morgen umher. Nur dauu vermöchte mau mit dem Schatz und mit heiler Haut davonzukommen, weuu man einen Priester mitbrächte, welcher eiue geweihte Hostie bei sich trägt. Demi Christus ist ja mächtiger als der Drache. Für kundige Schatzgräber gelten vor Allem die Griechen, die gewisse alte Urkunden über die Örter, wo Schätze vergraben sind, besitzen sollen. Der Dalmatiner lebt in erster Linie vom Ackerbau, daun aber mich von der Viehzucht uud dem Seewesen. Abgesehen von diesen drei wichtigsten Berufsarten treiben Viele in größerem oder geringerem Umfang irgend einen Handel, ein Gewerbe oder Handwerk, um sich auf ehrliche Weise zu ernähre». Längs der Meeresküste finden Viele im Fischsaug Nahruug und Erwerb. Auch Solche, deren Haupterwerbsquelle der Feldbau bildet, ergebe» sich, je uach der Gegeud und soustigeu Umstäudeu, wenn sie von Feldarbeiten frei werden, gerne einer anderen Beschäftigung, z. B. der Töpferei, der Reichen- uud Korbflechtern, der Bereitung vou Meersalz, dem Schiffsbau, dem Steiuebrechen und Kalkbrennen n. s. w. Allerorten wird mau Maurer, Schmiede, Zimmerleute, Schuster, Schneider, Blech schmiede, maucherorteu aber auch Goldschmiede u. s. w. autresseu. Einer besonderen Verbreitung erfreut sich das Gewerbe der Opaukeuschuster, welches auch vou Fraueu betriebe« wird. Judeß iuteressireu sich die Frauen am meisten für die Hansindustrie, für das Stricken, Weben, Nähen, Sticken, kurz für die Bearbeitung der Hauswolle, Bereituug der Bekleidung für sich uud die Mitglieder des Hauses. In der Stickerei uud Weberei bringen die Frauen sowohl zum Selbstgebrauch als zum Verkauf wahre Kunststücke hervor. Mit der Hausindustrie beschäftige« sich aber auch die Mäuuer, welche verschiedene Gefäße uud Geräthschasteu erzeuge». Wie überall, so »lacht sich auch i« Dalmatien das allmälige Dahinschwinden des patriarchalischen Famil ienlebens bemerkbar, welches immer mehr eiuen individuelle» Charakter amnmmt; gleichwohl trifft es sich, daß auch heutzutage uoch uuter demselben Dach uud au demselben Herd bisweilen mehrere Zweige eiuer uud derselbe» Familie
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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