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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 173 -
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173 Durchzieht ein Reisender Dalmatien gleichsam im Fluge, so erscheint ihm die einfache, in den verschiedenen Gegenden des Landes übliche Nationaltracht ungemein mannigfaltig. Betrachtet man sie indeß genauer, dann kann hinsichtlich des Schnittes sowohl die männliche als die weibliche Tracht auf zwei Hauptformen zurückgeführt werden. Das männliche Geschlecht trägt enge oder breite Beinkleider einen langen, kaha genannten Rock oder eine kürzere Jacke, die den Namen tialMak führt; das weibliche hingegen hat den unteren Theil des Körpers mit einem blauen Hemdschoß, Kittel und bunten Schürzen bedeckt, während der obere Theil desselben unter einem kurzen Haljarock oder einem Säckak genannten Jupou steckt. Zweierlei ist auch die männliche wie die weibliche Beschuhung: man trägt entweder Opanken oder Schuhe. Doch ist beim gesammteu männlichen Geschlecht allgemein üblich: am Haupt eine rothe Mütze, um die Lenden ein zumeist rother Gürtel und an den Beinen blaue Hosen. Vom weiblichen Geschlecht wird der Gürtel da getragen, dort nicht; dasselbe bedeckt sich entweder den Kopf mit einem weißen Kopftuch (rubae) oder geht ohne irgendwelche Kopfbedeckung umher. Die Mädchen unterscheiden sich nur in wenigen Gegenden von den verheirateten Frauen, indem sie, den Männern gleich, ihr Haupt mit einer rothen Mütze bedecken. Alle möglichen Combinationen dieser einfachen Nationaltracht, hier und da auch loeale Eigenheit bewirken die große Mannigfaltigkeit, welcher man in den verschiedenen Gegenden des Landes auf Schritt und Tritt begegnet, und von der hier nur einiges angedeutet werden soll. Die engen Beinkleider bilden, soserne sie am Küstenstrich nicht durch die allgemein europäischen verdrängt worden sind, auf dem Festlande von der Zermagna bis über die Kerka, im Küstenland jedoch und dem ihm zunächst gelegenen Binnenland bis hinunter zur Cetina, sowie überall aus den Inseln, die gewöhnliche Winter- und Sommertracht der Männer. Anderseits hingegen sind von den Bocche di Cattard bis zur Nareuta herauf die weiten Beinkleider üblich. Während die engen Hosen das ganze Bein bis zum Knöchel bedecken, reichen die weiten nur bis unter das Knie, indem für die Bedeckung des Theiles vom Knie abwärts von den Hosen abgesonderte Gamaschen, vokohemce genannt, verwendet werden. In dem zwischen der Cetina und Narenta liegenden Landes- theile trägt man sowohl im Küsten- als im Binnenland eine mittlere Art von Bein- kleidern: von unten bis zum Knie eng, über dem Knie aber der Breite nach zunehmend; diese nimmt jedoch nie einen solchen Umfang an, daß die Beinkleider am Gürtel in Falten zusammengezogen wären, wie dies bei den weiten der Fall ist. Den Obertheil des Körpers bedeckt über einem Leinenhemd das ärmellose Brust- leibchen, die Weste, (prsluk), welches bei engen Beinkleidern gewöhnlich vorne an der Brust offen, bei breiten aber quer über der Brust übereinander geschlagen ist. Über das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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