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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 176 -
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176 näher an Zara wohnenden Kotarei, anderswo aber auch die weniger Vermögenden bedecken ihren Körper einfach mit einer breiten und langen Haljina von ungefärbtem weißem oder grauem Tuch mit längeren oder kürzeren Ärmeln. Die Küstenländer und Inselbewohner bedienen sich des Kaput, das ist einer Haljina mit einer Kapuze, welch letztere bei Regen oder heftigem Nordwind über den Kopf gezogen wird. Der Kaput kann bis zu den Füßen oder bis zum Knie reichen, indeß ist er bisweilen ganz so kurz wie die Haljetakjacke. Auch der Kaput ist aus schwarzer Naturwolle verfertigt; vorn ist er mit rothen oder grünen Tuchstreifen umsäumt und an der Naht bisweilen mit Schnüren besetzt. Von der Narenta bis in den südlichsten Theil der Bocche wird die Nationaltracht durch den dem schottischen Plaid ganz ähnlichen Strnka-Überwurs vervollständigt, der von dickem schwarzwollenen Tuch gearbeitet und von verschiedenen dunkeln Farben der Breite nach gestreift ist. Noch bedeutender als die Mannigfaltigkeit der männlichen ist die der weiblichen Tracht, wiewohl sie stets zwischen den Grenzen der anfangs erwähnten beiden Haupttypen verbleibt. Im Binnenland von der Zermagna bis zur Narenta tragen alle Weiber über dem blauen Kittel und der bunten Schürze eine lange, je nach der Gegend bis zum Oberschenkel, Knie oder bis zur halben Wade hinunterreichende Haljina, bald mit, bald ohne Ärmel. Vergleiche ärmellose Haljinen sind aus blaugefärbter, weißer oder schwarzer Wolle gewebt. Die zuletzt genannten schwarzwollenen, wie solche in Sinj getragen werden, besitzen keinerlei Schmuck; die blauen hingegen und die Weißen sind vorn und unten mit rothen Schnüren oder Tuchstreifen eingesäumt. Weiße Haljinen werden ausschließlich von ärmeren Mädchen getragen, die bisweilen ohne Kittel, blos mit einem langen Hemd und eben solchen Schürzen bekleidet sind. In Märkten und Städten ist die Haljina der Weiber zwar mit Ärmeln versehen, aber nicht mit Tuchstreifen umsäumt, sondern ganz von blauem oder andersfarbigem Tuch oder gar von Seide verfertigt. In früherer Zeit trugen im Küstenland und auf den größeren Inseln die Städterinnen, mitunter jedoch auch die Bäuerinnen bald lange, bald halblange Haljinen; in Sabioncello, Canali, Poljica, Castelli und auf den kleineren Inseln von Spalato bis Zara trugen die Weiber und tragen noch heutzutage blos bis zumGürtel reichende Jacken (kahe), wie sie im ganzen Küstenland allgemein üblich sind. An der ländlichen Weibertracht sticht ganz so wie an der Männertracht, mag dieselbe von Tuch oder von Linnen sein, die blaue, die weiße und die rothe Farbe hervor; nur auf Pago gehen die Weiber ganz in Schwarz gekleidet einher. Hingegen war die Weibertracht in den Städten stets buntsärbig wie man sie heutzutage mitunter auch schon auf dem Lande zu sehen bekommt. Die Weiber gingen zuvor, insonderheit auf dem Lande, im Sommer sowohl als im Winter ganz gleich gekleidet umher; heutzutage pflegen sie sich in der heißen Jahreszeit leichter anzuziehen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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