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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 208 -
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208 oder Paprica genannt, geboren zu Ragusa im Jahre 1578; er hatte an der Universität zu Padua studirt und stand als Opern- nnd Kirchencomponist in großem Rufe. Nakic Pavao — später schrieb er sich Don Pietro Nachich oder Nachini — geboren gegen Ende des XVII. Jahrhunderts in der Gegend von Spalato, Reformator der Orgel- baukunst, Gründer einer neuen Schule, erbaute bis zum Jahr 1760 fünfhundert Orgeln. In Padua befindet sich in der Kathedralkirche eine von Nakic im Jahre 1735 erbaute Orgel mit fünfzig Registern, eine zweite kleinere in der Kirche des heiligen Justiuus, dann sieben Orgeln in Venedig, eine in Zara, eine in Spalato, eine in Neretva n. s. w. Das größte Contingent an Künstlern stellte die einstige alte und stolze Republik Ragusa. Die Bürger Ragusas gründeten Vereine, in denen auch musikalische Werke aufgeführt wurden. Von den Vereinen ,I?piÄ2ni", ,0rlvvi", .kaüborni" und .Linetem" ist der letztere besonders anzuführen, weil er der Sammelplatz — das LoIIe»ium musicum — der kunst- gebildeten Sänger und Musiker der Stadt war. Die Mitglieder des ,8meteni*-Vereins haben unter Anderem die von Gjono Palmotic gedichtete und von ihm selbst in Musik gesetzte Oper ,(5ax>tislava« am 15. Februar 1652 und dann wieder im Jahre 1692 aufgeführt. In den Städten Dalmatiens kam im Verlaufe der Zeit die italienische Musik zur Herrschaft. Hier und da fand sich wohl einer der heimischen Componisten — wie Petar Hektorevic, geboren 1487, Petar Knezevic, geboren 1702, Pijerka Marquis Buuic, geboren 1792 —, der einen kroatischen Ton anschlug, oder ein Componist, der in seinen Arbeiten kroatische Volksweisen verwendete — wie Vladislav Mencetic, geboren 1700, Ivan Jarnovic, geboren 1745, Franz von Suppe, geboren 1820, Maestro Nikola Strmic di Valcrociatta, geboren 1839 —, oder aber Dichter, welche ihren Liedtexten kroatische Volksmelodien anpaßten, wie es Domherr Jnraj Sisgoric, geboren 1420, oder Petar Goszenic, geboren um 1650, gethan haben, allein dies waren nur schwache Versuche ohne jede Tragweite für eine kroatische Kunstmusik. Doch nicht nur die Musiker von Beruf und mit tüchtiger Bildung, sondern auch die naturalistischen Improvisatoren, die keine Notenkenntniß besaßen, folgten der südlichen und leidenschaftlichen italienischen Weise. Freilich war es diesen städtischen Improvisatoren unmöglich, den italienischen Ton genau zu treffen, da die musikalisch-nationalen Eigen- thümlichkeiten des kroatischen Volkes eben ganz andere sind als diejenigen des italienischen Volkes. Und so entstand an der diesseitigen Küste der Adria eine eigene Specialität Städter-Melodien, die ihres halb italienischen halb kroatischen Charakters wegen weder von den Italienern als wahre italienische, noch von den Kroaten als wahre kroatische Melodien anerkannt werden. Ein solches kroatisches Städterl ied aus Dalmatien im langsamen Tempo (Andante ^ — 69) sei hier mitgetheilt:
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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