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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 215 -
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215 zu biographischen Arbeiten beschränkt sind, vertiefte sich Francesco in das Studium der slavischen Sprache und Literatur mit so liebevoller Hingebung, daß er eine Reihe von Schriften abfaßte, die zum Theil uoch gegenwärtig ihren Werth haben. Rührend ist die Begeisterung, welche ihn sür das ihm ueu erschlossene Feld wissenschaftlichen Forschens erfüllt. Und hat ihn anch gerade diese Begeisterung — in Verbindung mit dem damaligen Stande der Kenntnisse — oftmals aus Abwege verleitet, so bleibt die Thatsache, daß ein Mann aus dem Nordwesteu Italiens gleichsam der Begründer der südslavischen Literatur- geschichte ist, immerhin sehr bemerkenswerth. Nicht etwa im Haschen nach pointirten Gegenüberstellungen wollen wir den Umstand hervorheben, daß wieder ein Zaratiner unseres Jahrhunderts, Pier Alessandro Paravia, fast sein ganzes Leben lang an der Turiner Universität wirkte nnd dort manchen Beitrag zur Geschichte Piemonts lieferte. So entrichtet jedes der beiden dnrch das adriatische Meer getrennten Länder dem andern willig den Zoll der Arbeit. An Italienern unseres Jahrhunderts, welchen Dalmatien für erfolgreiche Ausübung des Lehramtes eine dankbare Erinnerung bewahrt, seien hier noch genannt: B. Bicego aus Viceuza, P. Bottura ans Verona, A. Brombilla aus dem Mailändischen. Und mit einiger Genugthuung gedenkt man endlich auch eines Schülers aus Zante, welcher einige Zeit auf den Bänken des Seminars zu Spalato saß, denn der junge Jtalo-Grieche war kein Geringerer als Ugo Foscolo. Wenn wir nnn nach diesen allgemeinen Erörterungen zur Betrachtung der literarischen Thätigkeit Dalmatiens schreiten, so bemerken wir, daß sie sich in dreifacher sprachlicher Gestalt änßert. Vor Allem lateinisch. Lange Zeit hindurch stand im ganzen westlichen Europa das Lateinische in so großem Ansehen, daß es selbst bei dichterischem Schassen, oft mit bewundernswürdiger technischer Vollendung, angewandt wnrde. Bei den Schöpfungen der Phantasie spielt nuu die Form eine so bedeutende Rolle, daß die lateinische Dichtung der Italiener, Franzosen n. s. w. ihrer Nationalliteratur im strengen Sinne des Wortes nicht zugezählt werden darf; da aber solche, wenn anch in fremder Hülle auftretende und zum guten Theil auf Nachahmung beruhende Dichtungen doch die Fühl- und Denkweise wenigstens einer Schichte des betreffenden Volkes in einen« bestimmten Zeitraum charakterisiren, so bilden sie ein nicht unwichtiges Element in dessen geistigem Leben. Für eine ausführliche Schilderung und Würdigung dieser, nur iu höheren Gesellschaftskreisen sich bewegenden Literatur ist hier keiu Raum; es mag genügen, ihre bedeutendsten Vertreter aufzuzählen. Am zahlreichsten sind sie selbstverständlich auf der Neige des XV. und im XVI. Jahrhundert; wir treffen da zu Ragusa Elio Cerva (1460 bis 1520), welcher nach der Sitte der Zeit als Mitglied der von Pomponins Laetns gegründeten Akademie sich Aelins Lampridins Cervinns nannte uud zu Rom so großes Ansehen genoß, daß er der Dichterkrönung würdig befunden wurde; dann neben
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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