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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 231 -
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231 Menge und dem Inhalt nach, alle Erwartungen. Daß die Forschung methodisch und rasch fortschreite, ist lebhaft zu wünschen, denn diese bescheidenen Feldblumen sind baldigem Verwelken geweiht — vor der stets zunehmenden Cultur muß der Volksgesaug verstummen. Die serbischkroatische Sprache und Literatur. Die in Dalmatien herrschende slavische serbischkroatische Sprache wird im Munde des dortigen Volkes in ganz Nord- und Mittel-Dalmatieu bis zum Flusse Narenta und auf den anliegenden Inseln tirvaeki die kroatische Sprache, genannt. In Süd- Dalmatien von der Narenta weiter bis nach Spitza mit Curzola, Lagosta, Meleda und den anderen kleineren nächst Ragusa liegenden Inseln geben die Katholiken auf die Frage, wie sie sprächen, als Antwort nur: ,nuski-, das heißt „nach unserer Art". Mit demselben Ausdruck müssen einst auch die Bekenner der orientalischen Kirche in den Bocche ihre Sprache bezeichnet haben; heiäe jedoch ziehen diese boechesischen, gleich den übrigen in Nord-Dalmatien lebenden Orthodoxen, wie sie sich selbst nennen, dem angegebenen den Namen srpski HeM, die serbische Sprache, vor. In der alten vaterländischen Literatur begegnet man dem Namen „kroatisch" zur Bezeichnung der Sprache neben den Schriftstellern Dalmatiens auch bei einigen ragusauischen Dichtern, während der Name „serbisch" alten Ragusauern nur als Bezeichnung für die Hinterländer der Balkanhalbinsel geläufig war. Am meisten im Schwünge war bei ihnen die mehr wissenschaftliche Benennung slovinski Mik, die slovinische Sprache, welche in Dalmatien zum ersten Mal schon 1069 in einer lateinisch abgefaßten Urkunde des Königs Peter Kresimir angewendet wird. Die alten Schriftsteller Nord- und Mittel- Dalmatiens nennen ihre Sprache „kroatisch", „slovinisch" und sogar „bosnisch" nach dem Lande, wo sie am reinsten gesprochen wird; endlich wird in der italienischen Literatur Dalmatiens noch heutzutage das Serbischkroatische am liebsten mit dem Namen linxus, illiriea, die illyrische Sprache, benannt, was der falschen Annahme seine Entstehung verdankt, daß die Südslaven die Nachkommen der alten Jllyrier seien. Man spricht die so benannte Sprache in ganz Dalmatien, blos mit der Einschränkung, daß sie auf den Inseln und in den Küstenstädten ihre Herrschaft mit dem Italienischen theilt, welches dort von den höheren Schichten der Bevölkerung in Rede und Schrift neben dem Serbisch- kroatischen von jeher gebraucht wurde und durch diesen seinen Jahrhunderte langen Gebrauch auch auf die Entwicklung der slavischen Volkssprache der betreffenden Gegenden einen nicht geringen Einfluß ausübte, der ihrer Reinheit zu großem Nachtheil gereichte. Vor Allem gilt dies von dem sogenannten ea-Dialect, der auf den Inseln und in den Küstenstädten Nord-Dalmatiens vorherrscht, doch gibt es unter den Sto-Mnndarten auch eine, die durch das Italienische stark beeinflußt ward und in dieser Hinsicht auch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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