Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 240 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 240 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11

Bild der Seite - 240 -

Bild der Seite - 240 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11

Text der Seite - 240 -

240 Lyrik bilden die sogenannten je^jupke und maskerate. Auch sie haben ihren Ursprung in der italienischen Literatur, wie man sie am Hofe der Medici zn Florenz pflegte, das sind die italienischen canti earnescialeseki (Caruevalsgedichte) und öinAarescke (Zigeuner- gespräche). Im Epos ahmen die dalmatinischen Dichter Tasso und Ariosto nach, dagegen ist der Inhalt des dalmatinischen Epos nationalen Stoffen entlehnt und daher unabhängig von fremder Literatur. Die Hauptgattungen der dramatischen Poesie sind die sogenannten „prika^aiM«, das Pastorale und die Volkskomödie. Die Quelle der sind die mittelalterlichen lateinischen Mysterien oder kirchlichen Schauspiele. Die Schäferspiele (pastirska pastirsko priZevaran^e) sind ebenfalls italienischen Mustern entlehnt, vorzugsweise den kavvle pastorali von Tasso und Gnarini, mit der einzigen Veränderung, daß hier an die Stelle der Nymphe die dem Volke bekannte Vila tritt. Endlich wurzelt auch die Komödie in der italienischen Literatur, sie hat mit den Carnevals- und Maskengedichten große Ähnlichkeit. Sowohl die kirchlichen Schauspiele als auch die Schäferspiele und die Komödien waren nicht nur zum Lesen, sondern auch für die Scene geschrieben; jene führte man auf in der Kirche oder auf dem Platze vor derselben, diese auf öffentlichen Plätzen (zu Ragusa vor dem Rathhaus), und zwar zur Faschingszeit. Die Werke der alten dalmatinisch-ragnsanischen Schriftsteller sollen keineswegs nach den Ideen der modernen Literatur beurtheilt werden. Sie sind im Geiste der damaligen Zeit geschrieben, welche die Form mehr beachtete als den Gedankeninhalt. Diente doch die Poesie den dalmatinischen Schriftstellern, die zum großen Theile dem Patrizierstande angehörten, bei dem völligen Mangel an Druckereien sowohl in Ragusa als auch in den übrigen Theilen Dalmatiens nicht zur Erlangung literarischen Ruhms, sondern nur zum Zeitvertreib; auch waren die Dichtungen nicht dem ganzen Volke, sondern nur engen Kreisen von Freunden und literarischen Cirkeln gewidmet, weshalb sie einen mehr localen und provincielleu Charakter an sich tragen. Doch gibt es unter denselben auch einige, welche einen bedeutenden literarischen Werth besitzen. Die Zahl der dalmatinischen Dichter seit dem XV. Jahrhundert ist sehr groß, nicht alle sind aber schon herausgegeben worden. Große Verdienste um ihre Herausgabe erwarb sich seit 1869 die südslavische Akademie in Agram. Wir müssen uns hier beschränken, nur die hauptsächlichsten derselben kurz zu charakterisireu. Die Wiege der slavischen Literatur iu Dalmatieu ist Spalato, wo der älteste uns bekannte slavische Dichter geboren wurde, Marco Marulic (Marulo), der bereits oben auch unter den italienischen Dichtern genannt wurde und wegen seiner ausgebreiteten Gelehrsamkeit iu hoher Achtung stand. Seine slavischen Dichtungen sind zum größten Theile Übersetzungen aus dem Italienischen. Das religiöse und didaktische Element spielt
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild