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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 244 -
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244 Phantasie von großem Werthe ist. Doch das Meisterwerk Gnndnlies, ans dein sein Rnhm vor Allem beruhte, ist sein „Osman", ein romantisches Epos, welches zugleich, da es den schon damals vou der serbischkroatischen Volksmuse besungenen Kamps zwischen dem Krenz und dem Halbmond zum Gegenstand hat, ein wahres Nationalepos ist. Zu seiner Zeit waren es unter allen slavischen Stämmen die Polen allein, die der türkischen Übermacht siegreich Widerstand leisteten, und der Dichter unterläßt daher keine Gelegenheit, die Helden- thaten dieses Volkes im Kampfe gegen die mohammedanische Barbarei zu verherrlichen, wobei er eine genaue Kenntniß der Geschichte und Geographie der slavischen Länder zeigt. Das Gedicht ist im Stile des damaligen italienischen Epos gehalten, besonders hat Tasso dem Dichter als Muster gedient. Doch wegen des besonderen Charakters, den ihm Gundulics Dichtergenie einprägte, steht es keinem anderen der gebildeten Nationen an poetischem Werthe nach. Ein anderer talentvoller Dichter und ein Verwandter des Gnndulic ist Jnnins Palmotiö (Palmota). Er schrieb anfangs lateinisch, doch warf er sich bald auf die Bahu der vaterländischen Poesie und erlernte zu diesem Zwecke wie Gundnlie den herzegowiuisch- bosuischeu Dialect. Außer lyrischen Gedichten und einem religiösen Epos „die Christiade" verfaßte er eine Menge Dramen und zeigte sich in dieser Kunstgattung überhaupt als großes Talent und erregte Staunen in der Fertigkeit Verse zu schreiben. Er brauchte manchmal den Stoff zu einein Drama nur zu ersinnen und war sogleich im Stande das ganze Stück aus dem Stegreif seinen Freunden zu dietiren. Den Stoff zu seinen Dramen entlehnte er aber theils aus den Werken lateinischer und italienischer Autoren, indem er nämlich einzelne Episoden aus Vergilius, Ovidius, Tasso und Ariosto dramatisirte, theils aus der griechischen Mythologie, theils endlich aus der Nationalgeschichte. In diesen Dramen soll freilich nicht das gesucht werdeu, was man heutzutage vou der Dramatik fordert; sie sind im Geiste der damaligen Zeit geschrieben, die ihre eigenen Ansichten hatte nnd an den Dichter ihre eigenen Anforderungen stellte. Doch gibt es unter denselben einige, die man auch heute noch mit einigen kleinen Veränderungen auf der Bühne mit Erfolg aufführen köuute, wie z. B. sein ,?avliinii-«, der auch zu seiner Zeit dem Publikum von Ragnsa sehr gefiel. Unter den übrigen Dichtern jener Zeit verdient von den Ragnsanern Ivan Bnnic (B v n a senior) als einer der besten Lyriker nnd als ausgezeichneter Jdyllendichter Erwähnnng. Außerhalb Ragusa lebten und wirkten die Schriftsteller: Georg Barakovic aus Zara, Tomko Mrnjavic aus Sebenico, Petar Kanavelic aus Curzola, Andrija Vitaljie aus Comisa auf der Insel Lissa und Andrija Zmajevic aus Perasto in den Bocche. Das schreckliche Erdbeben vom 7. April 1667, welches die Stadt Ragnsa fast ganz zerstörte und ihr altes Leben vernichtete, bildet auch den Wendepunkt der dalmatinisch-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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