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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 248 -
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248 Die Literatur verliert ihren bisherigen loealen und provinziellen Charakter und wird eine nationale. Sie soll nicht mehr als ein Luxus gewisser privilegirter Stände, wie einst in Ragusa der Patrizier dienen, sondern auf alle Bedürfnisse des Menschen und des Volkes Bedacht nehmen und daher ebenso Prosa wie Poesie Pflegen. Stoff nnd Form werden nicht aus der Fremde herbeigeholt, sondern aus dem Volke selbst entlehnt. Auch iu Talmatieu zeigt sich das Streben nach Ausbildung des gesunkenen National- bewußtseins, nach Erforschung des Volkslebens und des Alterthums. Die literarische Thätigkeit belebte sich hier in den Dreißiger- und Vierziger-Jahren mit der Gründling belletristischer Zeitschriften. So gründete die erste Zeitschrift dieser Art schon 1836 zn Zara Bozidar Petranovic aus Sebenico, ein ausgezeichneter Patriot und Schriftsteller, auf dessen Bestrebungen im Jahre 1861 auch die ,!>lalica tZalmatinskn", ein literarischer Verein nach dem Muster der „illyrischen" (später „kroatischen") Uatiea, zurückzuführen ist. Jene Zeitschrift war das „Si-bsko-äolmatinski innAn^in", worin sich alle Thätigkeit der dalmatinischen Schriftsteller griechisch-orientalischen Bekenntnisses concentrirte, uuter denen der noch lebende und wirkende Dichter Jovan Snndecic wohl den ersten Platz einnimmt. Eine andere sehr bedeutende Zeitschrift wurde im Jahre 1844 ebenfalls in Zara unter dem Namen ckalmatinska" („Morgenröthe Dalmatiens") gegründet, deren Herausgeber bis 1848 Anton Kuzmanic und August Kazuacic waren. Hier vereinigten sich die Arbeiten aller dalmatinischen Schriftsteller jener Zeit. Ein Mitarbeiter derselben war Graf Medo Pnkic (Pozza) aus Ragusa, eine der thätigsten literarischen Persönlich- keiten seiner Zeit. Anfangs schrieb er italienisch über slavische Dinge und übertrug ins Italienische eiuige Werke von slavischen Autoren, dann aber widmete er sich der vater- ländischen Poesie, auf welchem Felde er bald den größten Beifall erntete. Ein anderer Mitarbeiter der „Aora" war Pasko Kazali, Verfasser mehrerer größerer Gedichte nud geschickter Übersetzer. Zu Anfang seiner Thätigkeit gehörte Dalmatien auch der berühmte kroatische Dichter Peter Preradovie an. Er wurde in der einstigen Militärgrenze geboren, stndirte an der Militärakademie und trat dann in die Armee ein, wo er es bis znm Grade eines Generals brachte. Anfangs dichtete er deutsch; als er aber mit seinem Regiment in Dalmatien verweilte, erwachte in ihm die Liebe zu seiner Nationalität und er widmete nunmehr sein Talent der serbischkroatischen Muse. In der ,Tora", die er selbst kurze Zeit redigirte, ließ er seine Dichterstimme zum ersten Male erklingen in dem wunderschönen Gedichte ,?ora pucn — die« äana" (Es dämmert auf — bald wird es tagen). In Zara veröffentlichte er auch eine Sammlung von Gedichten, „k'rvenei" („Erstlinge"). Hier wollen wir noch einer Frau, der Ana Vidoviö geborenen Vnsio, gedenken, der bedeutendsten modernen Schriftstellerin Dalmatiens, welche sowohl serbischkroatisch als italienisch schrieb.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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