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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 262 -
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262 decorativer Bedeutung und sichtlich auf die Wirkung in bedeutender Höhe berechnet. Werthvoller erscheinen eine Anzahl Sculpturwerke, welche deu Schmuck von Sarkophagen bilden, sei es nun, daß sie heidnischen oder christlichen Anforderungen entsprechen. Hierher zählen wir die Darstellung der Jagd des Meleager ans einem Sarkophage, der durch lange Zeit im kleinen Tempel in Spalato stand und jetzt im Museum daselbst bewahrt wird, dann die in christlicher Übersetzung zu deutende schöne Darstellung von Phädra und Hippolytos und die mit dem guten Hirten, beide aus Salona stammend nnd nebst vielen anderen Sarkophagen mit Scnlpturresten gleichfalls im Spalatiner Mnsenm bewahrt. Als ein besonders interessantes Stück muß gleicherweise ein christlicher Sarkophag im Kreuz- gang des Frauciscauerklosters derselben Stadt mit der Darstellung des Durchganges der Juden durch das Rothe Meer bezeichnet werden. Die meisten dieser Arbeiten, die den letzten Jahrhunderten der römischen Kunst angehören, sind sicherlich in Dalmatien selbst angefertigt und bezeugen, daß sich, einem lebhaften Bedürfniß entsprechend, hier eine rege Thätigkeit uicht blos in baulicher Beziehung, sondern auch im Gebiete der Bildhauerei entfaltet haben muß. Der Palast des Diocletiau hat aber auch noch zwei Sculpturwerke erhalten, welche wohl die ältesten im ganzen Lande sind und, weit hergeschafft, bestimmt gewesen sei» dürften, die Freitreppe zum Mausoleum des Kaisers zu schmücken. Es sind dies zwei egyptische Sphinxe, die eine jetzt im Museum in Spalato, die andere zunächst dem Domplatze, beide also ihrer früheren Stelle entrückt. Die erste, aus marmorartigem weißen Kalkstein, ist ihrer Inschrift zufolge ein Werk der Zeit Amenhoteps III., des neunten Königs der XIX. Dynastie, und ihre Anfertigung geht bis um 1500 v. Chr. zurück; die zweite, aus schwarzem Basalt gehauene, die einer Inschrift ermangelt, dürfte eine egyptische Arbeit aus der Römerzeit sein. Kehren wir nun zurück in die Zeit des Verfalls des römischen Reiches und des Eindringens jener fremden Völkerschaften, welche im Verlaufe der Völkerwanderung Dalmatien mit Krieg, Verwüstung, ja zum Theil Verödung überzogen, so treten wir in dieser Periode nur spärlichen Resten einer baulichen oder künstlerischen Thätigkeit gegenüber. Das Wenige, das erhalten, läßt aber erkennen, daß das Land auch in der verhältnißmäßig ungünstigen und stürmischen Periode der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends doch nicht völlig unthätig war. Dalmatien hat an mehreren Orten eine Anzahl ornamentaler und figürlicher Scnlpturreste aufzuweisen, die sicherlich uicht in die römische Zeit hinaufreichen, aber auch nicht der Periode des romanischen Stils angehören. Wußte man bisher nichts über die örtliche Provenienz dieser interessanten Fragmente und über zugehörige Baulichkeiten, so gelang es doch vor kurzem eine Stelle ausfindig zu machen, die geeignet scheint, Aufschluß und ergiebigeres Material zu schaffen nnd eine eingehendere Forschung auf diesem Gebiete anzubahnen. Ans den Hügeln Kapitul
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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