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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 296 -
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296 Vegetation zu gleicher Zeit an den Oecident und den Orient, so daß man mit Recht behaupten könnte, daß die Natnr diese Provinz zum Vorsaal des letzteren und zur End- station des ersteren machen wollte. Die geographische Lage und die Beschaffenheit des Bodens, der vorwiegend kalk- und thon-, nur an wenigen Stellen kieselhaltig ist, üben einen großen Einfluß auf die Qualität der Lande sproducte, welche sich durch das den Erzeugnissen des Orients eigenthümliche Aroma und durch die besondere Feinheit des Geschmacks auszeichnen. Dies gilt vor Allem von den an der Küste wachsenden Weinen welche alkoholhaltig, aromatisch nnd schön gefärbt sind, von der Steinweichsel, aus welcher der duftige, uuter dem Namen „Maraschino" weithin berühmte Liqnenr bereitet wird, von den außerordentlich süßen und wohlriechenden Feigen, von dem ungewöhnlich schmack- haften Obst, von einigen fettreichen und trefflich schmeckenden Käsegattungen, von dem Rosmarinextract, der jeden anderen übertrifft u. f. w. Diese Erzeugnisse jedoch werden aus Mangel an den dazu erforderlichen Kenntnissen und noch mehr an Capitalien leider noch nicht durch die Hilfsmittel der Kunst und der Industrie vervollkommnet. Sie dienen vorwiegend nur als Rohmaterialien, aus denen die großen, zumeist auswärtigen Fabriken bedeutenden Nutzen ziehen, indem sie dieselben nach dem Bedarf des Welthandels und der Industrie verarbeiten. Von den eingeborenen Bewohnern Dalmatiens sind sieben Achtel entweder selbst Besitzer von Grund und Boden oder Bebaner von Ländereien, welche Anderen gehören. Und zwar kann man in Bezug auf den Landbau Dalmatieu in zwei Hauptgebiete theilen, von denen das eine die Küste und die Inseln umfaßt und den Weinstock, den Ölbanm, das p^retkrum und Küchengewächse hervorbringt, das andere, im Innern gelegen, dem Anbau von Getreide und der Viehzucht günstig ist und ausgedehntes Weideland umfaßt. Die Jahrhunderte langen Kriege gegen die Türken und die Nothwendigkeit, den häuslichen Herd wider dieselben zu vertheidigen, machten einst jeden dalmatinischen Acker- bauer zu einem Krieger, der lieber den Handzar und die Armbrust als den Karst oder den Pflug handhabte. Der Slave Dalmatiens, von der Natur mit Heldenmuth und Kühn- heit begabt, befand sich bei diesen beständigen Kämpfen in seinem Elemente; indem er gegen die Türken focht, kämpfte er nicht nur gegen diejenigen, welche unablässig seine Felder, seine Hütten und seine Familie bedrohten, sondern auch wider seinen Glaubens- feind, gegen den er mit dem grimmigsten Haß erfüllt war. Es war natürlich, daß der Ackerbau unter diesen Verhältnissen nicht gedeihen konnte, wozu noch der Umstand trat, daß ein Theil Dalmatiens im Anfang des XV. Jahrhunderts unter die Herrschaft der Republik Venedig kam, die im eigenen Interesse jenen kriegslustigen Charakter der Bevölkerung zu erhalten und zu steigern bemüht war. Aber auch daheim, als Landmann, legte der Dalmatiner die kriegerischen Gewohnheiten nicht völlig ab, und so trug er, auch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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