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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 321 -
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321 nicht selten seine bedrängte Lage benutzen, nm die Preise herabzudrücken. Diese Händler mischen überdies gute uud schlechte Waare durcheinander, und dieses Gemenge wird in meist ranzigen, abscheulichen Fässern als „dalmatinisches Öl" ausgeführt. Unter solchen Umständen ist es kein Wunder, wenn das „dalmatinische Öl" in schlechtem Rufe steht. Die Einführung des Leuchtgases und des Petroleums zu Beleuchtungszwecken, die billigen Samenöle, welche ins Land gebracht werden, haben den Verbrauch des Oliven- öls sehr eingeschränkt und seinen Preis herabgedrückt. Zu industriellen Zwecken und für Maschinen werden allerdings noch immer bedeutende Mengen gebraucht, indeß zu niedrigen Preisen. Die ganze Zukunft des Olivenbaues, die Bedingung der Rentabilität liegt in der Bereitung von feinen Speiseölen, welche immer gute Preise erzielen, besonders wenn dem Käufer wirksame Garantien gegen Verfälschung und Betrug geboten werden können. Die Menge des in Dalmatien erzeugten Olivenöls kann im Durchschnitt auf l20,000 Meterceutner geschätzt werden, von welchen der größte Theil auf die südliche Küste und die Inseln entfällt. Die Gebirgsgegenden liefern kein Öl, da sie ein zu rauhes Klima haben. Die Preise schwankten in diesem Jahrzehnt zwischen 32 und 50 Gulden per Centner für gewöhnliche Qualitäten und zwischen 70 und 86 Gulden für die feinen Sorten. Die letzteren, die allerdings nicht in großen Mengen vorkommen, finden directen Absatz, während das gewöhnliche Prodnet fast ohne Ausnahme auf den Triester Markt gebracht wird. Forstwesen. Dalmatien ist gleichzeitig eines der waldreichsten und holzärmsten Länder nicht nur Österreichs, sondern Europas. Es besitzt nämlich dem Steuerkataster zufolge nicht weniger als 381.862 Hektar, das ist 30 Procent der Landesfläche Waldland, ein Verhältniß, welches jenem des waldreichen Böhmen gleichkommt. Dennoch ist der Holzertrag ein äußerst geringer, da die sogenannten Wälder größtentheils nur mit niedrigem, vom Vieh abgenagtem Gebüsch bestockt sind, welches sich ans den noch lebensfähigen Wurzeln des einstigen Baumwuchses entwickelt. Der Dalmatiner — mit Ausnahme der höher civilisirten Bewohner der Küste und der Jufelu — kannte bis in die neueste Zeit den Begriff des Waldes überhaupt nicht, für den ihm sogar eine slavische Benennung fehlt, da er unter dem kroatischen Worte suina (Wald) nur Bürtelholz versteht und das serbische in Norddalmatien nicht gebräuchlich ist. Selbst die sogenannten ,8^", das heißt kleine, meist mit Mauern umfriedete Haine in der Nähe von Ortschaften, dienten, wie schon der Name andeutet, mehr als Grasland und zum Schutz des Weideviehs bei Unwetter als zur Holzzucht und sind meistens in schlechtem Zustande. Küstenland und Dalmatien. 21
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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