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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 338 -
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Z38 Eine andere, in günstigen Jahren einträgliche Art des Fischfangs ist jene des geineinen Thunfisches (l'Iixnus tkvnus), obwohl die Exemplare nur von mäßiger Größe sind. Der gemeine Thunfisch wird auf zwei Arten gefischt, entweder auf fixen, „Tonnare" genannten Standposten, wo die heranschwimmenden Fische gefangen werden (es sind im Nordwesten Dalmatiens einige solche „Tonnare" vorhanden), oder mit Schleppnetzen, mit welchen man die Fischzüge im Meere einschließt. Diese Thunfischnetze heißen „Palandara" nnd sind in ganz Dalmatien gebräuchlich. Die zweite Art des Fischfangs bedarf großer Geschicklichkeit und Behendigkeit, ist aber von ausgezeichneter Wirkung. An Bord einer leichten, I^eut genannten Schnabelbarke, die den Namen von einem langen „Rostro" am Vordertheile dieses Fahrzeuges führt, befinden sich nebst dem hochansgeschichteten etwa 480 Meter langen „Palandara" - Beutelnetze zwölf und mehr kräftige Ruderer. Der Capitäu, der vorn auf dem „Rostro" des I.euts steht, beobachtet die Bewegungen der Thunfische. Sobald sich diese an der Oberfläche des Wassers zeigen (eine gierige Menge von Lachmöveu im Winter, von Silbermöven im Sommer, welche sich schreiend über die vor den Thunfischen fliehenden Sardellen oder Anchoven stürzen, ist ein Anzeichen hierfür), ordnet der Anführer, der die Antriebe der Thunfische, die Seeströmungen und deren Einwirkungen genau kennt, die entsprechenden Bewegungen an, welche von den Ruderern mit erprobter Behendigkeit und Pünktlichkeit ausgeführt werden. Zunächst werden einige Bootsleute ausgeschifft, welchen ein Ende des Netztaues anvertraut wird, und hierauf fährt der I,eut während das Netz allmälig ins Wasser fällt, rasch vorwärts, um die daherstürmeudeu Thunfische einzuschließen. Ist dies gelungen, so entwickelt sich ein auf- regendes Schauspiel. Es werden sogleich die übrigen Ruderer ausgeschifft, welche das Ende des zweiten Netztaues ergreifen und die „Palandara" gegen das Ufer ziehen. Meistens ist die Eiurma dafür nicht ausreichend, und es werden die am Ufer befindlichen zuschauenden Bauern zu Hilfe gerufen, welche willig herbeieilen, angekleidet ins Wasser springen und das Netz ziehen helfen. Der aufregendste Moment ist, wenn die in seichtere Gewässer geschleppten Fische vollkommen eingeschlossen sind; sie trachten auf jede mögliche Weise zu entkommen, indem sie mit dem Schwänze hin und her schlagen und das Meer ringsum aufrühren. Die Thunfische werden aus dem Wasser herausgezogen und auf der Stelle ausgeweidet. Man belohnt die Hilfsleute, indem man ihnen die minderwerthigen Fische gibt. Wenn blos Thunfische gefangen werden, so zerschneidet man ein größeres Stück, welches unter der jubelnden Menge vertheilt wird. In guten Jahren sängt man eine Million Kilogramm Thunfische nnd mehr, die fast durchwegs in frischem Zustande von Kaufleuten in Trieft und Venedig auf telegraphischem Wege zu 56 bis 89 Kreuzer per Kilogramm gekauft uud mittelst Dampfschiff zugestellt werden. Mit demselben „Palandara" oder mit einem ähnlichen, „Migavica" genannten Netz fängt man auch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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