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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 341 -
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341 das österreichische Littorale entlang. Von den 35 Paaren, die in Dalmatien fischen, schickt die eine Hälfte (mittelst kleiner einmastiger Segelschiffe „Portolada") ihren Fang auf die dalmatinischen Fischmärkte, während die andere Hälfte außerhalb der Inseln „Grosse" (Seekreis von Zara) anf den Fang ausgeht und die Beute nach Venedig sendet. Gegen Ostern, wenn Windstille eintritt, kehren fast alle Chioggiotten mit ihreu Bragozzeu uach Chioggia heim; uur diejenigen, die außerhalb der Insel Grossa oder Longa fischen, setzen mit „Parangalen" ihren Fang fort, senden ihren Fang indeß nicht mehr, wie im Winter, nach Venedig, sondern nach der Romagua. Bei wiudigem Wetter und Mondschein machen die Chiogiotten einen guten Fang, der hauptsächlich aus Haifischen, Rochen, Laxirfischen, Meerbarben, rothen Goldbrassen, Drachenköpfen, Knurrhähnen, Meer- grundel», Dorschen, mittelländischen Stockfischen, Schotten, Bifamfprntten, Calamaren, Sepien und norwegischen Krebsen besteht. Letztere fing man ehedem nur in großen Tiefen im Qnarnero, gegenwärtig — seit drei Jahren — auch im Seekreise von Zara. Keine von den genannten Fischarten, welche die Chioggiotten fischen, gehört zu denjenigen, welche für die dalmatinische Fischerei von bedeutendem Belange sind, so daß keine Juteresseucollision bestehen würde, wenn die Chocchia vom November bis April die Fischfangposten der Österreicher refpeetiren und vom Oetober bis April nicht zahl- lose Sardellen fangen würde, deren Eierstock bereits um die Mitte des Monats October entwickelt ist, nud solcherart dem Sommerfischsang der Dalmatiner — der hauptsächlichsten Hilfsquelle unserer Fischerei — einen unberechenbaren Schaden zufügen würde. Es ist allerdings wahr, daß die Chioggiotten den Sardellen nicht absichtlich nachstellen, aber die mangelnde Absicht vermindert doch den Schaden der dalmatinischen Fischer nicht. Die italienische Fischerei zieht aus dem Fischfang in den der dalmatinischen Küste benachbarten Meeresgebieten großen Nutzen, denn über sechs Monate im Jahre ernähren sich hierdurch ungefähr 1.400 Chioggiotten, abgesehen davon, daß ein jedes ihrer Netze jährlich wenigstens 600 Gulden Gewinn nach Italien mitbringt. Sogar die Fischerei der Österreicher gereicht Italien zum Vortheil, indem unsere Fischer die Netze aus Molfetta und Giovinazzo in Apnlien uud das Kieuholz aus Viesti uud Rodi in Italien beziehen. Was den Fischfang von Süßwasserfischen betrifft, so sind unsere Flüsse und Bäche ziemlich gut bevölkert und führen einige edle Species, zumal zwei Forellenarten. Von erheblicher Bedeutung ist der Fang von Aalen, die im Herbst während und nach Gewittern in großen Mengen, besonders im Narentathal, gefischt werden. Im tiefen Wasser fängt man bis 5 Kilogramm schwere Exemplare, die bei weitem schmackhafter als die kleineren und noch heutzutage, wie schon zur Römerzeit, gesuchte Leckerbissen sind. Dem Mangel an einem Fischereigesetze ist es zuzuschreiben, daß die Einträglichkeit der Fischzucht und Fischerei in unseren Süßwässern nicht so groß ist, als sie es sein könnte.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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