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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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32 Magnaten und dein in Pest versammelten Kleinadel. Mittlerweile wurde durch letzteren einstimmig Matthias, der siebzehnjährige Sohn des großen „Wojwoden" Johann Hnnyadi, zum König von Ungarn ausgerufen. Als dann der Eisstoß der Donau sich gestellt hatte und es am 24. Januar auch den Magnaten in Ofen ermöglichte, nach Pest hinüber- zureiten, konnten sie angesichts der dortigen ungeheuren Mehrheit, auch wenn dies ihre Absicht gewesen wäre, nichts mehr gegen die Ansrnsnng Matthias' zum König beginnen, nnd zwar nmsoweniger, als die Partei des Palatins Gara nicht in der Lage war, ans Grund des Erblichkeitsprincips einen geeigneten Gegencandidaten vorzuschlagen. Die größtentheils magyarische Einwohnerschaft Pests, selbst die Kinder mitinbegriffen, nahm begeisterten Antheil an den Kundgebungen zu Guusteu der Wahl Matthias'. Der junge König kam drei Wochen nach seiner Wahl am 15. Februar über die noch immer zugefrorene Donau, vermuthlich von Gran her, am Judenthor an. Als er am Rathhause vorbeikam, ließ er, um sein Begnadigungsrecht anzutreten, die dort Eingekerkerten in Freiheit setzen. Von dort begab er sich zum Thore des königlichen Schlosses, wo er in Gegenwart der Stände den Eid auf die Gesetze des Landes ablegte. Dann erst öffnete sich ihm die Pforte des Palastes. Es ist wiederum ein hervorragender Beleg für die große Wichtigkeit Ofens, daß Matthias, obgleich er nicht gekrönt werden konnte — die ungarische Krone befand sich damals in den Händen Kaiser Friedrichs zu Wien — dennoch die königliche Gewalt auszuüben vermochte. Den Thron in Ofen innezuhaben galt beinahe für bedeutsamer als die Krönung in Stuhlweißenburg. Abgesehen davon, daß Ofen eine starke Festung war, hatte schon die Überlieferung es zum Sitz der königliche» Macht geweiht. Glänzend belohnte Matthias die bei seiner Krönung an den Tag gelegte Begeisterung Pests und die Anhänglichkeit Ofens. Unter seiner Regierung erstanden jene Mauern Pests, welche die heutige innere Stadt nmschlossen. Im Jahre 1471 ist Pest eine geschlossene Stadt. Es besaß anch ausgedehnte Vorstädte, gewiß längs der wichtigsten Verkehrslinien in der Richtung ans Waitzen, Kerepes, Szoluok und Szegedin. Gleichzeitig wurde Pest den anderen königlichen Städten gleichgestellt; am Landes-Tavernicalgericht folgt es im Rauge gleich uach Ofen. In einer Urkunde von 1479 hat es nicht mehr sechs Geschworene, wie unter König Sigismnnd, sondern zwölf. Ihre Namen sind magyarische. Unter den Einwohnern gab es allerdings anch zahlreiche Deutsche und in den verschiedenen Handwerken bildeten sich getrennte deutsche und ungarische Jnnnngen. Die Hauptgeschäfte der Einwohner waren Schiffahrt, Frachtfuhrwesen und Prodnetenhandel. Den geringeren Ofner Wein überließen sie den Osnern, während sie die damaligen feinsten Ungarweine: den Syrmier, Somogyer, Baranyaer tranken, zu deren Ankauf auch die polnischen und böhmischen Händler nach
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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