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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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34 sondern ein Mann der Neuzeit war. Kannte man auch in Ungarn schon unter den Ärpäden, besonders aber seit den Aujou und Sigismund deu westeuropäische» und namentlich italienischen Geschmack, so hatte doch König Matthias in Prag, wo er mit jugendlicher Begeisterung gesehen, was dort hundert Jahre vorher Kaiser Karl von Luxemburg geschaffen, bei seiner großen Empfänglichkeit für Cultur starke Anregungen erhalten. Seiner italienischen Gemalin Beatrix folgte so mancher humanistisch hochgebildete Gelehrte und Künstler uach Ofen. Der Köuig erweiterte das Schloß gegen die Donau hin durch einen neuen, nördlichen Flügel, er legte Parks an, errichtete Bildsäulen und ließ seine Gemächer mit Gemälden schmücken, aber er sammelte im Königsschlosse auch eine Bibliothek, die für jene Zeit eine großartige war. Er schlug alle Mühe und Kosten gering an, wenn nur das Osuer Königsschloß einem Museum, der Hos dann und wann einer gelehrten Akademie glich. Ohne Zweifel waren nicht alle Merkwürdigkeiten und Zierde» der Burg das Werk vou Matthias und Beatrix. Es mag dort manches interessante Kunstwerk aus der Zeit Ludwig des Großen und es wird jedenfalls Einiges aus Sigismnnds Zeit vorhanden gewesen sein, dessen Tod nur zwanzig Jahre vor die Thronbesteigung Matthias fällt. Ja, es ist iu dieser Hinsicht wohl auch die Regierung Johannes Hnnyadis nicht unfruchtbar gewesen. Bonfins Beschreibung der königlichen Residenz erinnert uns, trotz all ihrer Über- treibung und Verworrenheit, an die erneuerten großen Säle des Schlosses Hohensalzbnrg. Auch dort sind, wie unter Matthias in Ofen, alle Thür- und Fensterstöcke aus rothem Marmor gemacht und in der Mitte stehen stämmige Sänlen wie im Speisesaale Matthias'. Die blauen Saaldecken scheinen auch dort deu Himmel und die dicht darüber Hingestrenten vergoldeten Halbkugeln die Sterne nachzuahmen. Den Glanz des Königs- schlosses von Matthias verkündeten Zeitgenossen und Nachkömmlinge nicht nur in Wort und Schrift, sondern auch im Druck. Die Beste Ofen, ja auch ihre Unterstadt begann im Ganzen nnd Großen einem modernen Fürstensitz zu gleichem Die häufigen Reichstage sowohl, als auch die Pracht des Königshofes veranlassen bei dem verhältnißmäßig langen inneren Frieden immer mehr Magnaten und Prälaten, sich in Ofen einen Palast oder ein Haus zu bauen. In der weuig ausgedehuteu Festuug wurde allerdings das bürgerliche Element durch diese Bauthätigkeit enger zusammengedrängt, aber der Bürger liebt den Hof und den mit Geld nicht knausernden Adel. Die bürgerliche Stadt begann der König mit nenen Manern zu befestigen, wie aus eiuer um 1470 verfertigten Zeichnung hervorgeht. Überdies erbante er den einen Thurm der Osuer Domkirche, an dem bis in die neneste Zeit sein Wappen mit dem Raben zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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