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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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38 Insassen ging unter sammt den 71 Gesetzartikeln, darunter auch jenem, der die Hörigen zu ewiger Knechtschaft verurtheilte. Selbstverständlich waren aber außer dem verlorenen Exemplar der Gesetzartikel noch mehrere Abschriften vorhanden, deren eine dann durch den König sanctiouirt wurde. Der dritte Paragraph darin zählt die eigenen Einkünfte des Königs auf, wobei Ofen und Pest uuter deu übrige» fteuerzahleuden Städten an erster Stelle stehen. Die Einkünfte der Städte sind in eine Reihe gestellt mit den Einnahmen des Königs aus den Bergwerken, Minen und Dreißigsten. Unter Anderem sind auch Alt-Oseu und Visegräd königlicher Besitz und zu letzterem sind auch die Ros- (jetzt Szeut-Eudre) und Csepelinsel gezählt. 1516. Wladislav II. starb iu Ofen. Sein schon vorher gekrönter, aber erst zehn- jähriger Sohn Ludwig II. wurde Herr im Osner Königsschlosse. Am 24. April ver- sammelte sich der Adel sehr zahlreich und bewaffnet ans dem Räkosselde, wo auch Szapolyai lagerte. Schon hatten die Osner begonnen, Pest als Szapolyais Residenz zu verspotten. Großer Zwiespalt herrschte iu einer allerdings hochwichtigen Frage, nämlich wie die Regierung zu orgauisireu sei. Davou hing Ungarns Schicksal in erster Reihe ab. In Pest wünschte man sehr richtig einen Reichsverweser, in Ofen einen vielköpfigen Regierungsrath. Man konnte sich nicht einigen. Die Ofner Herren forderten im Namen des Königs, daß der Adel vom Räkos zur Berathung nach Ofen komme, vorher aber die Waffen niederlege. Der Adel, 3.000 Mann hoch, ging auch wirklich hinüber, legte aber die Waffen nicht nieder, sondern verlangte so in die Festung eiugelassen zu werden. Der Bnrghanptmann Paul Tomorh ließ vor ihnen die Zugbrücke aufziehen. Nnn machte der Adel einen Angriff aus Thor uud Mauern. Der Burghauptmanu ließ jedoch einige Kanonen abfeuern und, nachdem die Zugbrücke rasch niedergelassen worden, die Besatzung in Schlachtordnung einen Ausfall machen. Darauf wurde die Flucht allgemein, wobei Viele iu den Graben stürzten. Es gab eine Menge Verwundete. Ist es da ein Wunder, daß (wie Verancsics schreibt) auf dem Reichstage „nichts Gutes vollendet" wurde? 1521. Seit der letzten Schlacht Johannes Hnnyadis, des größten Helden Ungarns, im Jahre 1456 hatten die türkischen Sultane den ungarischen Boden nicht mit ihren Hauptheeren betreten. Die 65 Jahre bis 1521 genügten, nm den Glauben zu erwecken, die Sultane hätten entweder nicht die Absicht oder nicht den Muth, sich von der Donan- Save-Linie nördlich auszudehnen. Es war überraschend, daß Sultau Selim es 1521 wagte, gegen Belgrad und Schabatz, die Schlüssel der Donau und Save, vorzugehen, die er auch, obgleich erst nach heldenmüthiger Gegenwehr, eroberte. Ofen und Pest brachten in diesem Jahre der Vertheidigung Belgrads große Opfer. Sie übernahmen es, dort am Donauufer drei neue Wälle zu erbauen. Überdies stellten Ofen und Pest, ersteres unter dem Commaudo seines Richters Johann Harbär, je 300 Mann Fußvolk dem Andreas
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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