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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
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40 Wittenberg zu Luther uud schickte durch einen Diener namens Johann zahlreiche gedruckte Bücher nach Ofen, welche die neue Lehre priesen und verkündeten. Der Überbringer wurde jedoch an der ungarische» Grenze durch eiueu Grundbesitzer gefangen und auf einem aus seinen Büchern geschichteten Scheiterhaufen verbrannt. Daß die Reformation unter den Ofner Bürgern Wurzel faßte, geht nicht nur aus den wenigen angeführten Aufzeichnungen hervor, sondern auch aus den Daten, welche beweisen, daß dies aus Furcht vor Strafe verheimlicht werdeu mußte. Doch waren die Verbote des Reichstags vergeblich. Der Legat des Papstes in Ofen berichtet selbst, daß die Reformation sich in Ungarn reißend schnell verbreite. 1525. Der getaufte Jude Emerich Szereueses (— Glücklich), Schatzmeister, wurde beschuldigt, Reichsgeld unterschlage» zu haben. Das Volk erstürmte seinen Palast, der am heutigen Paradeplatz, nahe am Thore, auf dem gegeu Pest gewendeten Walle stand. Der Hausherr uud seine vornehmen Gäste ließen sich an Stricken über die Festungsmauer hinab und entflohen. Der Aufruhr artete iu eine Judeuplüuderuug aus, uach der die Reihe an jene Christen gekommen wäre, die mit dem Schatzamte in Verbindung standen. Unter diesen befanden sich Fugger, Thurzö, ja selbst der Markgras Georg von Brandenburg uud der Erzbifchof vou Grau. Auch ihre Häuser wäre» geplüuvert worden, wenn die Soldaten des Johann Szapolyai, Wojwoden von Siebenbürgen, dies nicht verhindert hätten. 1526. Ans den St. Georgstag war der Reichstag einberufen, als Solimau bereits mit 200.000 Mann uud 300 Kanone» Constantinopel verlassen hatte, um Ungarn anzugreifen. Der König von Ungar» brauchte schleuuig Geld zur Kriegführung. Man besteuerte die Kirchen. Sie mußte» die Hälfte ihres Gold- u»d Silbergeräths auf deu Altar des Vaterlandes niederlegen. In Ofen nud Visegrad begann man in aller Eile mit Hilfe von Münzprägern, die aus Wieu erbeten wurden, das Edelmetall aufzuarbeiten, vor Allem dasjenige, das gleich zur Hand war, die Kirchenschätze von Ofen, Pest nnd ihrer Umgebung. Von den Städten verlangte der König Fußvolk (zur Hälfte Büchsenschützen) und Kanonen. Über die Ofuer und Pester Contingente haben wir keine directen Daten; da aber Ödeuburg 100 Mauu zu Fuße und 2 Kanonen gab, müssen Ofen und Pest zusammen mindestens 600 Fußgänger (wie im Jahre 1521) nud 12 Kauoueu gestellt haben, so daß noch Bewaffnete und Geschütz genug in der Stadt blieben, um dem ersteu Sturm eiues uuvermutheteu Überfalles zu widerstehe». Am 29. August, gegen Abend, entschied sich die Schlacht bei Mohäcs. Die Nachricht davon legte den Weg von 30 Meilen in 30 Stunden zurück. Um Mitternacht des nächsten Tages gelangte die Tranerkunde, wie es scheint, nicht unerwartet zur Königin Maria und den ihr beigegebenen Räthen, dem treuen Boruemisza, Thnrzo und dem Bischof vou Veszprem. Die werthvollen Gegenstände der Königsburg waren schon im voraus aus Schi e gepackt worden. Die Königin, welche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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