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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (3), Band 12
Seite - 78 -
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7« wohlerhaltenen Fundamenten noch deutlich zu erkennen. Es bestand aus mehreren größeren und kleineren Räumlichkeiten und war durch drei Öfen geheizt. Der Eingang (^) war von Westen; der kleine Raum links skZ) dürfte das Zimmer des Pförtners gewesen sein; der Eingang führt in den Vorsaal (L); neben diesem sehen wir den Anskleideranm, Apody- terinm (v); von diesem trat man in das Frigidarinm (k), in dessen westlicher Nische sich das Becken mit kaltem Wasser befand und an das sich auch östlich ein kleinerer Raum (k') schloß; dann folgte das Tepidarinm (6),, das aus zwei Abtheilungen und einer Nische bestand und durch einen Ofen (a) geheizt wurde; sodauu das Caldarium (ll), mit einer kleineren Nische an der Südseite zwischen zwei Öfen (b, o); endlich das Laeonicnm (l). Der aus bisquitförmigen Ziegeln bestehende Mosaikfußboden des Apodyteriums kam ganz wohlerhalten zum Vorschein, wurde aber später weggenommen, um einem Raum im Blocksbade als Boden zu dienen. Die Räume des Bades wurden in der bekannten Weise durch warme Luft unter dem Fußboden geheizt; die den Fußboden tragenden Stützen sind zum Theil noch an Ort und Stelle zu sehen. Südlich von der Badeanstalt sieht man einen länglich viereckigen Platz mit einer viereckigen Basis in der Mitte, die vielleicht den Sockel einer Statue trug. Gleich nebenan befand sich der gleichfalls längliche Markt, von Säulengängen umgeben, welche die Kauf- läden enthielten. Die Mitte des Marktes war mit einem kleineren kreisrunden Säulenbau geschmückt, von dem noch die Fundamentmauer zu sehen ist. An der Westseite dieser Grnppe war die ganze Gasse mit Läden besetzt. Etwas weiterhin, in der dritten Grnppe, südlich von der dahin führenden engeren Gasse, zeigen sich die Reste eines anderen Bades, das wohl kleiner als das eben beschriebene, aber doch zweifellos ein öffentliches Bad war. Die Anlage ist von der des ersteren verschieden. Die Räumlichkeiten gruppireu sich um ein größeres Wasserbecken (nawtio) her. Der ziemlich wohlerhaltene Mosaikboden des Ankleideraumes zeigt zwei ringende Athleten uud deu vor ihnen hockenden Magister, ferner eine Palme, drei Schabeisen, ein Ölgesäß und eine Lampe — Alles mit einem Mäanderband eingerahmt. Das Bad war auf zwei Seiten von einem großen Wohnhaus umfaßt, dessen Grnndriß gleichfalls deutlich aus den Resten hervorgeht. Dieses Haus hatte iu der südliche» Ecke noch sein eigenes Privatbad. Auf der anderen Seite der engen Gasse sieht man die Ruinen eines bescheidenen Hauses. Neben diesem stand nördlich der Tempel des Mithras. Unter allen bisher bekannten Gebänden Agnincums ist dieser am besten erhalten. Seine Länge beträgt 15-Z, seine Breite sammt den Manern 7 75, Meter. Zu seiner höher gelegenen Thür führten Stufe» empor. Er hatte zwei Borhallen; der mittlere Theil der Eella ist vertieft. In der zweiten Borhalle wurden Kopf und Rumpf einer aus Kalkstein gehauenen Hermesstatuette gesnnden. In der linken Ecke der Eella erhob sich am Standorte die aus der Felsmasse
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (3), Band 12
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (3)
Band
12
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1893
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.49 x 21.91 cm
Seiten
626
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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